Kenneth Branagh: Der Mime
Kenneth Branagh (sprich: Bränna) wird Ehrenpräsident der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft. Die Auszeichnung ist — ohne jemandem auf die Füße treten zu wollen — für die Gesellschaft größer als für den britischen Schauspieler und Regisseur.
Schließlich ist der 53-Jährige mit etlichen Shakespeare-Hauptrollen sowie -Inszenierungen fürs Theater und fürs Kino von „Henry V.“ bis zu „Wie es euch gefällt“ fast schon eine Art Wiedergeburt des großen und legendenumwobenen Stückeschreibers. Das sieht die Gesellschaft ebenso: „Er hat zu allen großen Shakespeare-Stücken sehr eindrucksvolle Varianten geliefert. Das ist es, was wir uns unter einem lebendigen Shakespeare heutzutage vorstellen.“
Der Ehrentitel mitsamt Träger ist ein Geschenk, das sich die Shakespeare-Gesellschaft selbst zum runden Geburtstag macht. Sie wird 150 Jahre alt, und Branagh ist der erste Ehrenpräsident. Sir Kenneth, der seit 1989 sechsmal für den Oscar nominiert war, aber noch keinen gewonnen hat, wird den neuen Titel aber sicher schätzen. Der Schauspieler, der auch einen überzeugenden Kurt Wallander in britischen Mankell-Verfilmungen spielt, soll am 27. April bei einem Festakt zu Shakespeares 450. Geburtstag in Weimar ausgezeichnet werden. ang