Kindesmissbrauch: Pizzeria-Betreiber legt Geständnis ab
Immer wieder soll sich ein Pizzeria-Betreiber aus Gronau an drei Jungen aus der Nachbarschaft vergangen haben - bis hin zum Geschlechtsverkehr. Jetzt drohen dem 47-Jährigen viele Jahre Haft.
Münster (dpa) - Jahrelang soll sich ein Pizzeria-Betreiber aus Gronau an drei Jungen aus der Nachbarschaft vergangen haben. Die elf bis 13 Jahre alten Schüler hatten zwischen 2006 und 2013 in seiner Pizzeria als Aushilfen gejobbt. Dabei war es laut Anklage immer wieder zu schweren sexuellen Übergriffen gekommen - bis hin zum Geschlechtsverkehr. Zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Münster legte der Angeklagte ein Geständnis ab. „Ja, ich habe das mit den Jungs gemacht“, sagte der 47-Jährige den Richtern. „Ich habe ihnen aber nie wehgetan.“
Einen der Schüler kannte der Angeklagte über seinen eigenen Sohn. Die beiden Kinder gingen zur selben Schule. Um sich sein Taschengeld aufzubessern, hatte der zur Tatzeit 13-jährige Junge in seiner Freizeit Pizzakartons gefaltet oder dem Angeklagten bei den Einkäufen geholfen. Nach den Übergriffen hatte der Angeklagte den Schülern Geld gegeben. Eine genaue Summe wollte der 47-Jährige vor Gericht aber nicht nennen. Laut Anklage soll es sich um Beträge zwischen 15 und 60 Euro gehandelt haben. Den ebenfalls angeklagten Missbrauch von zwei eigenen Kindern - darunter auch ein Mädchen - hat der 47-Jährige bestritten.
„Das mit meinen Kindern stimmt überhaupt nicht“, sagte er im Prozess. Seine Kinder hätten die Vorwürfe wahrscheinlich nur erhoben, weil er zu Hause unbeliebt gewesen sei. „Ich war immer für die Bestrafung zuständig“, sagte er den Richtern. Seit Bekanntwerden der Vorwürfe im Frühsommer sitzt der Angeklagte in Untersuchungshaft. Die Richter in Münster haben ihm bereits signalisiert, dass er sich auf mehrere Jahre Haft einstellen muss. Mit einem Urteil ist voraussichtlich Mitte Dezember zu rechnen.