Mordverdächtiger flieht durch Toilettenfenster aus Klever Gericht
Kleve (dpa) - Einem unter Mordverdacht stehenden Mann ist im Landgericht Kleve die Flucht gelungen, als ihm dort am Donnerstag wegen eines anderen Delikts der Prozess gemacht wurde.
Der 61-Jährige gab während der Urteilsbegründung vor, wegen Durchfalls dringend zur Toilette zu müssen. Obwohl ein Wachtmeister dabei war, konnte der untersetzte Mann aus dem zweiten Stock durch ein Fenster und über ein Baugerüst entkommen, wie ein Gerichtssprecher mitteilte.
In Kleve wurde der 61-Jährige unmittelbar vor seiner Flucht wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren verurteilt. Gleichzeitig steht er im Verdacht, Ende 2012 in Köln einen Raubmord begangen zu haben. Wie eine Sprecherin der Polizei in Kleve sagte, wurde er eigens aus der Untersuchungshaft in Köln zu der Verhandlung nach Kleve gebracht.
Bei der Flucht seien an einer Hand noch die Handschellen befestigt gewesen, sagte die Sprecherin. Mit einer Körpergröße von 1,77 Meter und einem Gewicht von 96 Kilogramm beschrieb sie ihn als untersetzt. Die Polizei suchte am Donnerstag mit einem Großaufgebot nach dem Mann - zunächst erfolglos.