Klaus Töpfer: Mister Umwelt

Klaus Töpfer kann der Zukunft neuerdings in die Augen schauen: "Seit ich Großvater geworden bin, haben die kommenden Generationen für mich Gesichter", sagt der CDU-Politiker, der heute 70Jahre alt wird.

Als er 1978 Umweltstaatssekretär in Rheinland-Pfalz wurde, war er vierte Wahl - drei Kandidaten hatten abgewunken: "Manch einer sah das Umweltressort als karriereschädigend an."Auch aus seiner Familie hieß es: "Du hast Volkswirtschaft studiert und bist Professor, und jetzt redest du was von der Würfelnatter?"

Aber ihn persönlich, eigentlich Raumplaner, hatte der Umweltschutz gepackt. Dennoch habe er sich nicht träumen lassen, dass dieses Thema ins Zentrum des Interesses rücken könnte.

Töpfer, in Schlesien geboren und nach dem Krieg nach Höxter gekommen, wurde "Mister Umwelt" - bis der damalige Kanzler Helmut Kohl ihn zum Bundesbauminister bestimmte. 1998 machte ihn UN-Generalsekretär Kofi Annan zum Chef des UN-Umweltprogramms in Nairobi. Acht Jahre blieb er in Afrika. Jetzt reist er durch die Republik - im Zug, versteht sich -, um zu appellieren: "Lebt so, dass auch kommende Generationen eine sichere Heimat haben."