Kleiner Junge in Berlin verhungert und verdurstet

Berlin (dpa) - Ein kleiner Junge aus Berlin, dessen Leiche vor knapp einer Woche gefunden wurden, ist verhungert und verdurstet. „Das Baby wurde nicht versorgt“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, am Montag.

Gegen die Mutter (20) und deren Lebensgefährten (21) wurde Haftbefehl erlassen.

Sie kamen in Untersuchungshaft. Laut Staatsanwalt räumten sie die Vorwürfe nicht ein.

Die Anklagebehörde wirft dem Paar Totschlag durch Unterlassen vor. Es würden aber auch mögliche Mordmerkmale geprüft, sagte Steltner. Das Kind war lebend zur Welt gekommen. Der Mann ist laut dem Sprecher nicht der Vater des Kindes.

Eine Hundehalterin hatte den wenige Tage alten toten Säugling in einer Plastiktüte in einer Grünanlage am Rande einer Plattenbau-Siedlung in Berlin-Hellersdorf entdeckt. Der kleine Leichnam trug eine blaue Mütze mit der Aufschrift „Mami's Liebling“. Die Verdächtigen sollen ganz in der Nähe wohnen.

Aus Ermittlerkreisen war zu erfahren, dass die Mutter bislang in schwierigen sozialen Verhältnissen gelebt habe. Die 20-Jährige soll bereits mehrere Kinder haben, die nicht bei ihr lebten. Sie soll zudem arbeitslos sein.

In dem zweiten Fall laufen die Ermittlungen weiter auf Hochtouren. Am 5. April bereits war in einem Altkleider-Container in Neukölln ein totes Mädchen entdeckt worden. Die Leiche dieses Säuglings war schon stark verwest. Die Mutter wurde laut Staatsanwaltschaft noch nicht gefunden.