Mayas hielten Trinkwasser mit Hilfe von Seerosen rein
Mexiko-Stadt/Belmopan (dpa) - Die Mayas hielten einem Forscher zufolge bereits vor 1500 Jahren ihr Trinkwasser mit Hilfe von Seerosen frisch.
Die Ureinwohner Mittelamerikas kultivierten die Wasserpflanzen gezielt in großen Bassins, in denen sie Regenwasser auffingen, wie der US-Wissenschaftler Jeffrey Brewer von der Universität von Cincinnati in seiner Doktorarbeit über die Bewässerungssysteme von La Milpa im Nordwesten von Belize schreibt.
Erste Erkenntnisse seiner Forschung stellte Brewer Ende vergangener Woche auf der Jahrestagung des Amerikanischen Geografenverbandes in Los Angeles vor. Wie die Seerosen das Wasser gereinigt haben sollten, wurde zunächst nicht bekannt.
In der Regenzeit im Winter und Frühjahr sammelten die Mayas in mit Lehm ausgekleideten Reservoirs Wasser für die lange Trockenperiode im Sommer und Herbst. Die Wasserpflanzen sorgten nach Angaben Brewers dafür, dass das Wasser nicht faulte. „(Die Mayas) wussten das und sie haben die Vegetation in den Bassins gezielt gepflegt“, heißt es in Brewers Arbeit.
Demnach verfügten selbst kleinere Siedlungen über ausgefeilte Bewässerungs- und Speichersysteme mit künstlichen Terrassen und angelegten Bassins. Mit ihrem eigenen Wassermanagement hätten sich die Dörfer unabhängig von den großen Maya-Städten gemacht, schreibt Brewer.
Der US-Wissenschaftler forscht bereits seit 2006 in der Region. In einem nächsten Schritt will er nun untersuchen, wie das Wissen über das Wassermanagement von Siedlung zu Siedlung weitergegeben wurde.