Köln: Triumphzug für Bayern-Bezwinger
Köln: Im Zoch wieder nur brave Wagen, aber dafür FC-Trainer Daum.
Köln. Etwas grimmig guckt die Bundeskanzlerin ja doch in die Kölner Menge. Kein Wunder: Bei nasskalten Temperaturen ist es auch nicht ganz leicht, nur mit einem "brasilianisch kleinen Bikini" bekleidet, sechs Stunden im Rosenmontagszoch unterwegs zu sein. Die nackte Figur der Angela Merkel hatte im Vorfeld für reichlich Wirbel gesorgt und war zum Schluss von Zugleiter Christoph Kuckelkorn mit zwei kleinen schwarz-rot-goldenen Stoffdreiecken ausgestattet worden. Den rund eine Million Jecken am Straßenrand war das reichlich egal - sie feierten trotz nasskalten Wetters ausgelassen und versuchten etwas von den 150 Tonnen Kamelle abzubekommen.
Die Vorgabe der Kölner Narren, endlich in Sachen freche Motive gleich zu ziehen, gelang nur bedingt. Zu brav waren die Wagen. So wurden aus den durch Beratungsaffären geschassten CDU-Politikern Müller und Bietmann keine großen Abrissbirnen für die schwarze Mehrheit, sondern nur ein niedlicher Bagger. Und das Thema Guantánamo wurde aufgegriffen, obwohl das US-Problem fast schon gelöst ist.
Dafür bekommen die Kölner am Zugweg auf den fast 120 Wagen auch zahlreich Promis zu Gesicht - allen voran FC-Trainer Christoph Daum, der gleich zwei Mal zu sehen war: Einmal lebensecht und bestens gelaunt auf dem Wagen des Zugleiters, wo er den Sieg über die Bayern feierte. Und einmal als Wagenmotiv, wo Daum als General auf Geißbock Hennes reitet und seine Spieler zur Attacke aufruft. Ebenfalls beim Zoch dabei war Trainerkollege Friedhelm Funkel von Eintracht Frankfurt.
Zu sehen gab es außerdem aktive Sportler, auch wenn die Kölschen noch auf ihren Prinz Poldi warten mussten. Der fährt erst 2010 an Rosenmontag durch sein Köln. Dafür jubelte aber Fecht-Olympiasiegerin Britta Heinemann als "Roter Funk" dem Narrenvolk zu. Gesehen wurden auch Erfolgsautor Frank Schätzing und TV-Koch Horst Lichter.