Mohammad Chatami: Der Reformer
Der moderate Kleriker Mohammad Chatami (65) gilt den Reformern im Iran als Hoffnungsträger für einen politischen Wandel.
Mohammad Chatami begrüßte Alt-Kanzler Schröder im Iran sehr herzlich. Beide plauderten über gemeinsame Zeiten im Amt, lachten viel. Es wurde sogar kurz Deutsch gesprochen - Chatami war vor der islamischen Revolution von 1979 Leiter der islamischen Moschee in Hamburg.
Der moderate Kleriker Mohammad Chatami (65) gilt den Reformern im Iran als Hoffnungsträger für einen politischen Wandel. Er ist der einzige herausragende Reform-Politiker, der bei der Präsidentschaftswahl in diesem Jahr den ultrakonservativen Mahmud Ahmadinedschad ablösen könnte.
Chatamis Vision von einer islamischen Demokratie trug ihm während seiner früheren Amtszeit als Präsident Ansehen im Ausland ein. Aber zu Hause setzte der konservative Klerus alles daran, seinen Reformkurs zu torpedieren. Wegen seiner liberalen Politik musste er 1992 zurücktreten.
In seiner ersten Amtszeit nahm die Reformbewegung im Iran Gestalt an. Seine liberale Kulturpolitik ermutigte den Westen und auch die arabische Welt, die politische Isolation des Gottesstaates zu beenden. Eine neue Ära begann, die Chatami als "Dialog der Zivilisationen" bezeichnete.