Kriminalität: Düsseldorf zählt zu gefährlichsten Städten
Bei den Wohnungseinbrüchen liegt NRW bundesweit ganz vorne. Polizei sieht Zahlen skeptisch.
Düsseldorf. Haupt-Tatort Nordrhein-Westfalen: Deutschlandweit hat es 2013 so viele Wohnungseinbrüche wie seit 15 Jahren nicht mehr gegeben, die meisten davon in NRW. Und ganz weit vorne dabei sind Düsseldorf und Krefeld. Das geht aus der Polizeilichen Kriminalstatistik für 2013 hervor. Am Dienstag stellt Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) zusammen mit Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) den kompletten Bericht vor. Einige Zahlen sind bereits an die Öffentlichkeit gelangt.
Demnach ist Düsseldorf eine der gefährlichsten Städte Deutschlands. Alle Delikte zusammengezählt, kommt die Landeshauptstadt auf 14 757 Straftaten je 100 000 Einwohner. Das ist bundesweit der vierthöchste Wert.
Die Polizei sieht solche Statistiken jedoch skeptisch. „Viele Sachen werden dort nicht berücksichtigt“, sagt Sprecherin Susanne Heusgen. So treibt zum Beispiel der Flughafen, der 2013 mehr als 21 Millionen Fluggäste zählte, die Zahlen in die Höhe. Delikte, die dort passieren, zählen mit in die Düsseldorfer Statistik.
Altstadt, Messen und Feste wie Rheinkirmes ziehen Millionen von Gästen jährlich in die Landeshauptstadt — aber auch vermehrt Taschendiebe, die in solchen Menschenmassen einfacher zuschlagen können. Die Zahlen der Kriminalstatistik jedoch, darauf verweist die Düsseldorfer Polizei, beziehen sich nur auf Einwohner, nicht auf die tatsächliche Anzahl der Menschen in der Stadt. „Große und beliebte Städte schneiden dann schlecht ab. Düsseldorf ist eine sichere und attraktive Stadt, somit aber leider auch attraktiv für Kriminelle“, sagt Heusgen.
Sank die Gesamtzahl aller Straftaten im vergangenen Jahr bundesweit um 0,6 Prozent, nahmen Diebstähle zu. So gab es zum Beispiel 149 500 Haus- und Wohnungseinbrüche — 3,7 Prozent mehr als im Jahr zuvor. In Bezug auf die Einwohnerzahl gibt es die meisten Einbrüche bundesweit in Bonn. Elf der Top-15-Städte liegen in NRW, dazu zählen auch Düsseldorf auf Rang sechs und Krefeld auf Platz zwölf.
Allerdings: Landesweit stieg die Zahl nur um 1,5 Prozent und damit weniger stark als im Bundesschnitt. In Düsseldorf und Krefeld sind die Zahlen sogar rückläufig. „Wir sind froh über die Tendenz“, sagt Acor Kniely von der Krefelder Polizei. Die Aufklärungsrate (23,3 Prozent) sei eine der höchsten in NRW. Beratungsangebote würden gut angenommen.
Ein Grund, warum Einbrecher so oft Nordrhein-Westfalen als Tatort wählen, sind die vielen Wohnungen auf engem Raum verbunden mit der guten Verkehrsanbindung. „Örtliche Gegebenheiten beeinflussen die Statistik“, sagt Kniely. Krefeld beispielsweise sei sehr gut über mehrere Autobahnen zu erreichen.