Ladies Day in Ascot: Tag der verrückten Hüte
London (dpa) - Ladies Day ist Hütetag beim königlichen Pferderennen in Ascot: Auf den Tribünen der ehrwürdigen Rennbahn wurden am Donnerstag wieder die schrägsten und kreativsten Kreationen der englischen Modeschöpfer zur Schau getragen.
Der Pferdesport wurde zur Nebensache.
Eine Rennbahn-Besucherin trug einen Hut in Form einer Fackel des olympischen Fackellaufes. Eine andere Dame hatte ein Teeset auf dem Kopf. Eine weitere hatte ihren Hutschmuck so drapiert, dass er wie ein typisch englisches Frühstück aussah - mit Spiegelei, Würstchen und Bohnen. Auch ein Hut in Form eines Fußballfeldes mit Spielern der englischen Nationalmannschaft drauf, zog seine Kreise in Ascot. Weitaus zurückhaltender gab sich Queen Elizabeth II.. Gekleidet in einem mintgrünem Kostüm und passendem Hut mit dezenten Federschmuck kam sie in Begleitung ihres Ehemanns Prinz Philip auf die Rennbahn.
Die erstmals eingeführte „Hut-Polizei“ hatte an den ersten beiden Ascot-Tagen kaum etwas zu tun. Die Veranstalter hatten im Januar einen neuen strengeren Dresscode für die so genannten Royal Enclosure erlassen, die Tribüne von wo aus die königliche Familie die Rennen verfolgt. Dort muss ein Hut mindestens zehn Zentimeter Durchmesser haben - die kleinen „Fascinators“, auch als „Vogelnester“ bekannt, gehen nicht mehr durch.
Darüber hinaus wurden den Damen weitere strenge Regelen auferlegt. Der Rock muss knielang sein, Spaghettiträger bei Kleidern sind out. Ordner am Tribüneneingang waren angetreten, um eventuelle Verstöße aufzudecken und den eventuell zu leicht bekleideten Damen etwa mit einem Schal auszuhelfen.
„Es würde sicher zu weit gehen, wenn man sagen würde, die Standards sind weggebrochen“, sagte ein Ascot-Sprecher schon beim Erlass der neuen Vorschriften. „Aber viele Besucher möchten gewahrt wissen, dass Ascot eine formelle Angelegenheit ist - und nicht eine, bei der man sich kleidet wie in einem Nachtclub“.