LKW: Rollende Zeitbomben

Polizei, bergische Unternehmen und IHK wollen die Transporte sicherer machen.

Hilden. Der Handlungsbedarf ist unübersehbar: Immer häufiger machen Lkw als rollende Zeitbomben den Straßenverkehr unsicher. Technische Mängel an den Fahrzeugen sowie nur schlecht oder gar nicht gesicherte Ladungen sind dabei nur zwei der häufigsten Gefahrenquellen.

Gemeinsam mit der Polizei wollen Transportunternehmen im Bergischen Land nun gegen die schwarzen Schafe der Branche vorgehen. Unternehmen, Polizei, Verbände, Kontrollbehörden, Fahrschulen und die IHK Wuppertal-Solingen-Remscheid schlossen gestern in Hilden die Ordnungspartnerschaft Transportsicherheit. "Wir wollen gemeinsam für mehr Sicherheit im Transportgewerbe sorgen, um damit Verkehrsunfällen und sonstigen Schadensfällen möglichst vorzubeugen", betonten Düsseldorfs Polizeipräsident Herbert Schenkelberg, IHK-Präsident Friedhelm Sträter und Karl-Josef Dudenhausen, Geschäftsführer der Remscheider Spedition Herbert Flesche.

Wie notwendig diese Ordnungspartnerschaft ist, zeigen die erschreckenden Ergebnisse einer landesweiten Lkw-Kontrolle, die die Polizei noch vor wenigen Tagen durchgeführt hatte: Bei 8740 kontrollierten Fahrzeugen mussten die Beamten mehr als jedes dritte Fahrzeug (3061) beanstanden. Die häufigsten Delikte (1280) waren Verstöße gegen die Lenk- und Ruhezeiten. Aber auch 602mal musste eine schlecht oder gar nicht gesicherte Ladung beanstandet werden, und 162 Lkw hatten technische Mängel - in 77Fällen so schwerwiegende, dass das Fahrzeug stillgelegt werden musste.

Geschichte 1997 wurde die Initiative "Ordnungspartnerschaften in NRW" ins Leben gerufen. Grundidee: Die öffentliche Sicherheit ist nicht allein Aufgabe der Polizei, sondern Gemeinschaftsaufgabe aller Verantwortungsträger in Staat und Gesellschaft.

Aktuell Heute gibt es mehr als 840 Ordnungspartnerschaften. Jeweiliges Ziel: In einer Stadt, Gemeinde oder Region die Beteiligten an einen Tisch zu holen und durch dieses Netzwerk der Zuständigen Missständen abzuhelfen. Die Themen reichen dabei von Spielplatzpatenschaften über Hilfe für Aussiedler bis zur Zusammenarbeit zwischen Stadt, Polizei und Bundesgrenzschutz bei Problemen auf Bahnhofsvorplätzen.