Loveparade-Gedenkstätte: Einigung mit Hinterbliebenen
Duisburg (dpa). Im Streit um die Gedenkstätte am Unglücksort der Loveparade-Katastrophe hat sich der Grundstückseigentümer mit einem Teil der Hinterbliebenen und Verletzten geeinigt.
Die Unternehmensgruppe Krieger kündigte an, am Mittwoch an der Unglücksstelle in Duisburg über die neuen Pläne zu informieren.
So soll der Eingang zur Gedenkstätte nach Angaben von Angehörigen-Vertretern einen Meter größer werden als bisher vorgesehen. Über eine Skulptur, die das symbolisch gewordene Bahnwärterhäuschen ersetzen soll, werde zu einem späteren Zeitpunkt weiter verhandelt.
„Wir Eltern sind erleichtert. Nun ist im Gespräch eine Lösung entwickelt worden, mit der wir gut leben können“, sagte Klaus-Peter Mogendorf. Sein Sohn ist eines von 21 Todesopfern der Loveparade-Katastrophe von 2010. Viele Eltern hätten gefürchtet, die Stellen, an denen ihre Kinder starben, könnten überbaut werden, berichtete er.
Von einer Einigung mit allen Betroffenen könne keine Rede sein, beklagt jedoch der Vorsitzende des Vereins Loveparade Selbsthilfe, Jürgen Hagemann. „Man will da einen Konsens verkaufen, den es noch gar nicht gibt“, sagte Hagemann weiter. Die große Gruppe der Verletzten und Traumatisierten sei aus den Gesprächen ausgeschlossen gewesen. Hunderte Menschen wurden damals im Gedränge verletzt.
Auf dem ehemaligen Güterbahnhofsgelände soll ein Möbelmarkt entstehen. Der Grundstückseigentümer Kurt Krieger hatte nach der Katastrophe 660 Quadratmeter an der Unglücksstelle für das Gedenken zur Verfügung gestellt. Wie die Gedenkstätte genau aussehen soll, darüber streiten Investor und Angehörige wie Betroffene seit zwei Jahren. Streitpunkt sind vor allem die Breite des Eingangs, sowie ein Ersatz für das Bahnwärterhäuschen, das abgerissen werden muss.