Vom Trend zum Klassiker Make-up im Nude-Look bleibt angesagt

Berlin (dpa/tmn) - Die Modenschauen in den Stil-Metropolen Paris, Mailand, New York oder London gelten nicht nur als wegweisend für die Kleidung der kommenden Saison, sondern auch für das Make-up.

Starvisagisten wie Dick Page, Tom Pecheux oder Pat McGrath geben mit ihren Make-up-Visionen für die Models die Richtung für den ganzen Markt vor. Zeitversetzt erscheinen dann die Farben für Lid, Lippen und Wangen auch im Handel.

Für dieses Frühjahr und diesen Sommer stehen demnach vor allem dramatisch geschminkte Augen im Mittelpunkt, dazu oftmals Lippen in leuchtenden Rot-Tönen.

Seit einigen Jahren ist jedoch immer auch der sogenannte Nude-Look angesagt, bei dem das Gesicht wirkt wie ungeschminkt. Das englische Wort „nude“ steht für nackt. Zum ersten Mal sind einige Elemente dieses Schminkstils schon in den 1990er Jahren aufgetaucht, nach und nach wurde dann ein Komplett-Look daraus. Wie geht es in 2017 weiter? Bleibt der Nude-Look im Trend?

„Auf jeden Fall“, sagt der Visagist Peter Arnheim aus Berlin. Er geht aber noch weiter: „Der Nude-Look darf mittlerweile als echter Klassiker bezeichnet werden, der einfach nie aus der Mode kommt.“ Der Visagist Horst Kirchberger aus München ergänzt: „Nude bleibt Trend. Das gilt vor allem für leicht matte Nude-Lippenstifte und Bronzing Powder.“ Beides habe besonders im Sommer seinen Reiz: „Die lassen ihre Trägerin wie von der Sonne geküsst und besonders natürlich aussehen.“

Auch Peter Schmiedinger, Experte für den VKE-Kosmetikverband in Berlin, sieht das so: „Alle, die ihr Make-up etwas unauffälliger mögen, setzen auf zarte Farben und den Nude Look. Models und Hollywoodstars tragen ihn seit Jahren und gerade jetzt ist der No-Make-Up-Style so trendy wie noch nie.“ Er nennt diese Technik „eine Schminkkunst“, die Frauen wirken lässt, als wären sie ungeschminkt - „aber eben auf makellose und perfekte Weise“.

Ein geschminkter Teint weicht hier nicht stark von dem Teint ab, den man hat. Puder oder Creme stimmen mit dem eigenen Hautton überein und verleihen eine möglichst ebenmäßige Hautstruktur. Eine wichtige Rolle beim Schminken spielt somit die Wahl der getönten Tagescreme oder Foundation.

„Wichtig bei der Auswahl ist es daher, das Produkt zunächst an einer Stelle zu testen, die dem Gesichtston am ähnlichsten ist“, erklärt Visagist Arnheim. „Das kann beispielsweise die Innenseite des Arms sein.“ Überprüft wird der Farbton dann mit Blickrichtung ins Tageslicht. Das Kunstlicht in Parfümerien oder Kaufhäusern schluckt nämlich Farbe und kann etwa eine getönte Tagescreme ganz anders aussehen lassen.

Auf die Lippen kommt zum Beispiel sogenanntes lip oil - „ein pflegendes Öl mit Gloss-Effekt sorgt für weiche und zarte Lippen“, erklärt Schmiedinger. „Dazu ein farblich abgestimmter Nagellack in Rosa, Pink oder Pfirsich - und der Look ist perfekt.“ Kirchberger dagegen sieht für diesen Sommer vor allem Lidschatten und Lippenstifte in Rosa als „Beauty-Muss“ an. Und Rosé in allen Nuancen als Alternative gibt dem Make-up eine besonders pudrige und feine Wirkung.