Mettmann Ein Hauch von Hollywood im Tal

Mettmann. · Der Skulpturen-Park des Mettmanner Autohändlers Michael Fröhlich inspiriert den Fotografen Peter Kallwitz – auch für amerikanische Magazine.

Star-Fotograf Peter Kallwitz inszenierte schon Models in Kimonos von Designer Gianni Sarto auf dem berühmten Autofriedhof.

Foto: Peter Kallwitz

Wo man das Neandertal findet? Das wissen sie jetzt auch in Hollywood. Bedanken können sich die hiesigen Touristik-Manager dafür bei Michael Fröhlich – oder noch besser beim Fotografen Peter Kallwitz, der Fröhlichs „Rostlauben“ seit Jahren wunderbar in Szene setzt. Zum ersten Mal vor 20 Jahren für den „Playboy“ – und nein, entkleidete Frauen gab es damals keine auf den Bildern. Stattdessen seitenweise alte Autos, die später auch noch im französischen „Playboy“ gezeigt wurden. Dann rief die holländische „Penthouse“-Redaktion an und Peter Kallwitz reiste wieder mit der Kamera im
Auto-Skulpturen-Park an. Zehn Seiten hat er beim Magazin abgeliefert, mittlerweile gibt es von ihm einen Bildband mit Motiven vom „Autofriedhof“.

Darüber sind nun ein paar wichtige Leute in Hollywood gestolpert, wo sich der Fotograf mit seinen Veröffentlichungen in Lifestyle-Magazinen längst einen Namen gemacht hat. Diesmal also heißt es: Fröhlich goes to Hollywood – und darüber ist dort nun auch das Neandertal in aller Munde.

Der Auto-Skulpturen-Park? Für den Fotografen ist er immer wieder eine kreative Fundgrube. „Man wartet schon mal ziemlich lange auf das richtige Licht“, erzählt Peter Kallwitz von seinen Fotosessions. Er war schon mit edel bekleideten Damen dort, umhüllt von Kimonos des Düsseldorfer Designers Gianni Sarto. Die ließ er vor dem 11 CV eines französischen Polizeichefs posieren, oder auch vor dem Rolls Royce aus dem Fuhrpark der Queen. Lässig lehnten sich die Models an den Jaguar der englischen Rennfahrer-
Legende Stirling Moss.

Man braucht sich wohl nicht groß darüber auszulassen, ob Männern so etwas gefallen könnte. Und die Frauen? Ja, für die hat sich der Chef im Bildband des Fotografen persönlich „in Pose gerückt“. Im eleganten Smoking, mit Turnschuhen: Das hat schon was, wenn Michael Fröhlich als Model zur Tat schreitet. „Er macht alles mit“, verrät Peter Kallwitz schmunzelnd. Bleibt also zu hoffen, dass sie in Hollywood nicht hellhörig geworden sind und den Mettmanner Autohändler mit „unmoralischen Angeboten“ dorthin locken wollen.

Fröhlich selbst sagt dazu das, was er eigentlich immer sagt: „Das ist eine geile Sache.“ Das war es dann auch schon mit den Selbstbeweihräucherungen – den Rest überlässt er denen, die sich seit Jahren in seinem Auto-Skulpturen-Park austoben. Und nein, das sind keineswegs nur leicht bekleidete Damen, die sich auf verrotteten Ledersitzen räkeln.

Erst vor ein paar Monaten waren zwei Kühe von der Rinder Union bei ihm zu Gast, bei deren Anblick der Züchter dann denken soll: Diese Beine, dieses Euter! Der Bulle, der die gezeugt hat – der wäre doch auch der Richtige für meine Kuh Wilma, oder Erna. Nun aber ist erst mal Hollywood angesagt. Die Leser des „Mode Lifestyle Magazin“ wissen dort jetzt, dass sich das Neandertal in der Nähe von Düsseldorf befindet. Was will man mehr?