Manuela Schwesig: Schnelle Starterin

Manuela Schwesig ist jung, Mutter, Ostdeutsche und dazu noch attraktiv und mit gewinnendem Lächeln: Es dürften zunächst wohl diese offenkundigen Eigenschaften gewesen sein, die ihren Senkrechtstart beförderten.

Denn politisch galt die 35-Jährige bis zu ihrer Aufnahme in das Wahlkampfteam des SPD-Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier als weitgehend unbeschriebenes Blatt.

Ein Jahr zuvor schon hatte Erwin Sellering nach seiner Wahl zum Ministerpräsidenten von Mecklenburg-Vorpommern mit der Berufung Schwesigs zur Sozialministerin überrascht - und ein Zeichen der personellen Erneuerung gesetzt. Dafür steht nun auch ihre Nominierung als SPD-Vize.

Inzwischen hat sie auch mit frechen Bemerkungen auf sich aufmerksam gemacht. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe "ziemlich viel Schrott geredet", meinte sie nach dem TV-Duell mit Steinmeier.

Im SPD-Wahlkampfteam war die Mutter eines zweijährigen Sohnes für Familienpolitik zuständig. Sie sollte CDU-Ministerin Ursula von der Leyen etwas entgegensetzen. Zu einem direkten Kräftemessen mit der populären Unionspolitikerin kam es aber nicht, "leider", wie Schwesig selbstbewusst bemerkte.