Seismologen warnen: Ein Riesenbeben steht bevor
Betroffen ist die Region, in der Sumatra liegt, das Beben kann morgen, aber auch erst in 30 Jahren kommen.
Manila/Jakarta. Die verheerenden Unwetter Ende September bis Anfang Oktober könnten schlimmere Folgen haben als bisher bekannt. Seismologen warnen, dass der Region um Sumatra mit hoher Wahrscheinlichkeit ein furchtbares Beben bevorsteht, das alles seit 200 Jahren Dagewesene in den Schatten stellt. "Wir rechnen mit einem Beben im Bereich 8,8", sagte der Seismologe Kerry Sieh von der Nanyang-Universität in Singapur.
"Das kann allerdings morgen, nächstes Jahr oder in 30 Jahren kommen." Das jüngste Beben sei beunruhigend, da sein Epizentrum am Rand der Linie lag, auf der das Mega-Beben erwartet wird. "Das ist, als ob man einen schlafenden Tiger ins Gesicht boxt", sagte Sieh. "Wenn eine Region, die so unter Spannung steht, gestört wird, weiß man nie, was passiert", warnte er. "Das ist vielleicht wie bei einem Riss in der Windschutzscheibe: der wird auch bei jeder Erschütterung größer."
Ein Tsunami hat weite Teile der Küste von Samoa mit sich genommen, 150 Menschen sind gestorben.
Nach den zwei schweren Erdbeben auf Sumatra sind Tausende immer noch verschüttet. Die Opferzahlen belaufen sich auf beiden Inseln auf etwa 529 Tote und etliche Verletzte.
Ende September sorgte der Tropensturm "Ketsana" für Verwüstungen auf den Philippinen, in Vietnam, Laos und Kambodscha - hunderte Menschen starben.
Die Überschwemmungen, die Ketsana hinterlassen hat, gehen den Menschen noch bis zur Hüfte - und schon müssen sie das nächste Unglück flüchten - den Taifun "Parma". Durch die extremen Windgeschwindigkeiten, mit denen er auf die Phillipinen zurast, wird er als weitaus gefährlicher eingeschätzt als Ketsana.