Markus Söder: Der Stratege
Der CSU-Politiker wird neuer Finanzminister in Bayern.
Markus Söder, der CSU-Mann, ist ein gewiefter Machtpolitiker. Ein Stratege, ein Polit-Profi, ein Taktierer, der sich langsam, aber gezielt seinen Weg nach oben zu bahnen weiß. Und einer, der weiß, wann der Zeitpunkt zum Zupacken gekommen ist. 2008 etwa, nach dem CSU-Fiasko bei der bayerischen Landtagswahl und dem Aus für Regierungschef Günther Beckstein, galt Söder schon als möglicher Nachfolger.
Doch er sagte, für ihn sei es noch zu früh. Jetzt aber erklimmt Söder eine weitere Stufe auf der Karriereleiter. Er wird neuer bayerischer Finanzminister. Der 44-jährige Jurist ist zwar kein Finanzfachmann. Aber bei dem Nürnberger kommen mehrere andere Eigenschaften zusammen, die ihn in den Augen von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) offenbar für das neue Amt auszeichnen.
Der Vater von vier Kindern ist einer der ausgewiesenen Polit-Profis in der CSU. Söder ist kein Diplomat. Er ist einer, der im Zweifel kein Blatt vor den Mund nimmt. Und genau das wünscht sich Seehofer wohl inmitten der Euro-Krise und der Steuersenkungsquerelen der schwarz-gelben Koalition — jemanden, der auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) Paroli bieten kann. dpa