Máxima — Königin der Herzen
Noch ist sie „nur“ Prinzessin. Aber niemand ist in Holland populärer als die Ehefrau des Thronfolgers.
Amsterdam. Etwas besseres als Máxima hätte der eher drögen Oranje-Monarchie nicht widerfahren können. Wo sie auftaucht, herrscht gute Laune. Entzückt war das Volk von ihr schon, als Zeitungen erste Fotos der damals noch geheimnisumwitterten „neuen festen Freundin“ von Thronfolger Willem-Alexander druckten. Sie zeigten eine Salsa tanzende Blondine, ein „Partybiest“ aus Argentinien. „Da war klar: Von jetzt ab wird es fröhlich bei den Oraniern“, jubelte „De Telegraaf“ in einer Beilage zu Máximas 40. Geburtstag.
Spielend erreicht sie bei Umfragen zur Beliebtheit der königlichen Familie den Spitzenplatz. Mit klarem Vorsprung vor Schwiegermutter Königin Beatrix (73) und Willem-Alexander (44). Kein Wunder, dass eine Welle der Empörung durchs Land schwappte, als Hollands Sozialdemokraten ausgerechnet vor Máximas 40. forderten, sie dürfe nicht den Titel „Königin“ führen, wenn ihr Mann eines Tages den Thron besteigt.
Das Ansinnen wurde von der Regierung abgeschmettert. Sie verwies darauf, dass die Niederländer bereits nach der „Märchenhochzeit“ von Máxima und Willem-Alexander 2002 mehrheitlich erklärten, die Argentinierin dürfe sich später „selbstverständlich“ Königin nennen. Daran hat sich nichts geändert, wie Ministerpräsident Mark Rutte klarmachte: „Die Niederlande haben sie vom ersten Moment an ins Herz geschlossen.“
Ganz stimmt das nicht. Anfangs gab es unter anderem Gerüchte über ein „ausschweifendes Studentenleben“ und weitere Bedenken gegen die Ehe des Thronfolgers mit der in Buenos Aires geborenen Máxima Zorreguieta.
Zwar stammt die Volkswirtin von einer geachteten baskischen Familie ab, die von Spanien nach Südamerika auswanderte. Aber blaues Blut fließt nicht in ihren Adern. Das nahmen viele noch gelassen hin. Problematischer erschien, dass der natürlich protestantische Thronfolger der calvinistisch geprägten Niederlande eine Katholikin heiraten wollte. Obendrein wurde bekannt, dass Máximas Vater Jorge einst der Militärdiktatur in Argentinien als Staatssekretär gedient und von deren Folterpraktiken zumindest eine Ahnung gehabt hatte.
Um Willem-Alexander heiraten zu können, musste die stolze Máxima Kompromisse akzeptieren. Sie stimmte einer Hochzeit nach den Regeln der protestantisch-reformierten Kirche zu. Und sie akzeptierte, dass ihre Kinder evangelisch erzogen werden. Kleine Rache: Mit knallengen und oberschenkelkurzen Kleidern ärgert sie hin und wieder noch Hollands konservative Kirchenführer.