Megan Rice: Nonne in Haft
Megan Rice ist eine katholische Nonne in den USA und vor wenigen Tagen 84 Jahr alt geworden. Seit Mai 2013 sitzt sie hinter Gittern: Da wurden sie und zwei Mitangeklagte schuldig gesprochen — wegen „versuchter Verletzung der nationalen Verteidigung“.
Einfacher ausgedrückt ist das Sabotage. Heute wird ein Bundesrichter in Knoxville voraussichtlich die Strafe für das Trio verkünden. Für Rice könnte das bedeuten, dass sie den Rest ihres Lebens im Gefängnis verbringen muss. Tausende Menschen aus aller Welt haben sich für Milde eingesetzt.
Rice, Michael Walli (64) und Greg Boertje-Obed (58) sind Friedensaktivisten. Sie waren auf das Gelände der US-Atomanlage Y-12 in Oak Ridge vorgedrungen — Amerikas Top-Lagerstätte für waffenfähiges Uran. Laut Anklage schnitten sich die drei den Weg durch drei Zäune, warfen mit Menschenblut gefüllte Babyflaschen gegen die Außenmauern des Lagerhauses, besprühten sie mit Friedensbotschaften. Dann ließen sie sich widerstandslos festnehmen.
Für die US-Regierung war das mehr als peinlich. Schließlich galt Y-12 als das „Fort Knox des Uran“ — eine Anlage mit allen Sicherheitsschikanen, die im Rahmen des Manhattan-Projekts zum Bau der ersten Atombomben entstand. dpa