Michael Steele: Der Gläubige
Michael Steele wollte vor Jahren Priester werden. Dann überlegte er es sich anders und wurde Rechtsanwalt. Nach verschiedenen Höhen und Tiefen seiner folgenden politischen Karriere erreichte er jetzt den vorläufigen Gipfel: Als erster schwarzer Vorsitzender der US-Republikaner schreibt der als politisch gemäßigt geltende Steele Geschichte.
Geboren wurde der heute 50-Jährige auf dem Luftwaffenstützpunkt Andrews bei Washington und wurde dann adoptiert. Eine katholische Wohlfahrtseinrichtung fungierte als Vermittlungsstelle. Seine Eltern - beide Demokraten - zogen ihn in Washington auf, der katholische Glauben war bestimmend in Steeles Jugend. Mit Charisma, Charme und einem ansteckenden strahlenden Lächeln als Markenzeichen arbeitete sich Steele nach oben. Zunächst war er Bezirkschef der Republikaner in Maryland, dann rückte er an die Parteispitze des Staates. Ins nationale Rampenlicht rückte er erstmals 2002, als er Vizegouverneur von Maryland wurde. Dass er wie der demokratische US-Präsident Obama afroamerikanisch ist, spielt Steele herunter. Er sieht sich nach eigenen Worten als einen "Republikaner, der zufällig schwarz ist".