Michael Steinbrecher: Der Versteher

Mit Johannes B. Kerner steht er für die weiche Welle der Sportberichterstattung.

Michael Steinbrecher ist der Mann für die einfühlsamen Momente im Zweiten Deutschen Fernsehen. Mit Johannes B. Kerner steht er für die weiche Welle der Sportberichterstattung - lieber ein freundliches Lächeln mehr als ein grimmiger Blick des Gegenübers. Er versteht sie, seine Interviewpartner, egal ob sie extrovertierte Ballkünstler oder geständige Doper sind.

Jetzt will er, der die Universität Dortmund als Einser-Absolvent verließ und jüngst promovierte, dorthin zurückkehren. Als Professor für "Crossmediale Entwicklungen im Journalismus". Die Probevorlesung hat der ehemalige Rechtsaußen von Westfalia Herne schon hinter sich. Zwischendurch klemmte der Einspielfilm, doch TV-Profi Steinbrecher (42) hat die Panne gekonnt klein geredet, ganz Medien-Profi, der Mann.

Wissenschaftlich hat er indes nichts vorzuweisen. Im Kreise seiner angesehenen Kollegen am renommierten Journalistik-Institut sieht er recht blass aus. Für ihn spricht allein sein Name. Im Herbst soll die Entscheidung fallen. Steinbrecher hat vorsichtshalber schon mal verkündet, Uni und TV zusammen stemmen zu wollen. Wie er als Professor wohl auftreten wird? Vermutlich verständnisvoll. Sehr sogar.