Spritklau an Tankstellen - Problem nimmt in einigen NRW-Städten zu

Angesichts der explodierenden Benzinpreise ist der Spritklau an Tankstellen in einigen Städten Nordrhein-Westfalens zum Problem geworden. In Köln, Düsseldorf und Aachen berichtete die Polizei von einer deutlich steigenden Zahl von Tankbetrugsdelikten.

Düsseldorf/Köln/Aachen. Angesichts der explodierenden Benzinpreise ist der Spritklau an Tankstellen in einigen Städten Nordrhein-Westfalens zum Problem geworden. In Köln, Düsseldorf und Aachen berichtete die Polizei von einer deutlich steigenden Zahl von Tankbetrugsdelikten.

"Wir führen das auf die hohen Spritpreise zurück", sagte Maren Leisner von der Kölner Polizei auf Anfrage. Die 2500 registrierten Fälle von 2007 würden im laufenden Jahr voraussichtlich klar überschritten. Auch die Polizei in Düsseldorf sprach von einem drastischen Anstieg.

In Aachen wurden allein im ersten Halbjahr 2008 rund 400 Mal die Tank-Rechnungen nicht bezahlt - im Vorjahreszeitraum waren es 275 Fälle gewesen. Ein Polizei-Sprecher in Bonn sagte, seit diesem Jahr werde Tankbetrug erstmals gesondert in die Kriminalstatistik aufgenommen.

In der früheren Bundeshauptstadt seien dabei in den ersten sechs Monaten bereits 250 Fälle von Betrug an der Zapfsäule gemeldet worden. In Städten wie Essen, Münster und Wuppertal meldete die Polizei dagegen keine außergewöhnliche Zunahme von Betrügereien an Tankstellen.

NRW-weite oder bundesweite Statistiken zum Spritklau gibt es laut Bundesverband Tankstellen und gewerbliche Autowäsche nicht. Durch Videoüberwachung werde der Tankbetrug erschwert. Allerdings verwendeten einige Betrüger falsche Nummernschilder.

Besonders große und unübersichtliche Tankstellen hätten Probleme den Überblick zu behalten, erklärte die Polizei in Düsseldorf. Die Aufklärungsquote bei Tankbetrug liege bei rund 30 Prozent.

Die Treibstoffpreise steigen seit Monaten und waren im Juli zeitweise auf ein Rekordhoch von 1,60 Euro pro ein Liter Benzin und 1,56 Euro für einen Liter Diesel geklettert.