Mindestens zwei Tote bei Rockfestival in Belgien

Hasselt/Brüssel (dpa) - Ein schwerer Sturm während eines Rockfestivals in Belgien hat mindestens zwei Menschen in den Tod gerissen. Wie die Nachrichtenagentur Belga am Donnerstagabend meldete, wurden zudem etwa vierzig Menschen verletzt, elf von ihnen schwer.

Das heftige Gewitter brachte Bühnen, riesige Leinwände, Zelte und Metallkonstruktion zum Einsturz und entwurzelte mehrere Bäume. Der Schaden sei sehr groß, hieß es. Das Unglück ereignete sich während des beliebten Pukkelpop-Festivals bei Hasselt, etwa eine Autostunde von Aachen entfernt.

Nach Angaben der Bürgermeisterin von Hasselt, Hilde Claes, starb ein Mensch auf dem Festivalgelände und ein zweiter auf einem nahe gelegenen Campingplatz. Verschiedene belgische Medien berichteten am Abend von bis zu sechs Toten. Diese Angaben wurden zunächst aber nicht bestätigt, wie Belga weiter schreibt.

Zeugen berichteten in den belgischen Medien von chaotischen Zuständen. Plötzlich seien dunkle Wolken aufgezogen, starke Windböen und heftiger Regen hätten alles durcheinandergewirbelt. Menschen seien in Panik umhergelaufen.

Das Festival wurde unterbrochen. Ob es am Wochenende fortgesetzt wird, war noch unklar. Die Veranstaltung lockt jährlich Zehntausende Musikliebhaber an. In diesem Jahr sollen laut Belga 65 000 Menschen dabei gewesen sein.

Auch über großen Teilen Nordrhein-Westfalens hat am Donnerstagabend ein heftiges Unwetter gewütet. Betroffen waren vor allem die Regionen am Niederrhein, um Düsseldorf und das Ruhrgebiet. Nennenswerte Schäden wurden allerdings nicht angerichtet.

Bis zu 6000 Blitze zählte der Wetterdienst Meteomedia innerhalb von zwei Stunden. Menschen seien nicht zu Schaden gekommen, berichteten die Feuerwehren in Düsseldorf, Viersen, Köln, Essen und dem Rhein-Sieg-Kreis.

Gegen 19.00 Uhr verfinsterte sich vielerorts der Himmel pechschwarz. Schwere Sturmböen von fast 90 Stundenkilometer stürzten Bäume um und rissen Äste ab. Starkregen von bis zu 30 Litern pro Stunde setzte viele Keller unter Wasser. Die Autobahn 52 zwischen Düsseldorf und Essen wurde teilweise überflutet.

Am größten Flughafen des Bundeslandes in Düsseldorf ging zeitweise nichts mehr. Die heftigen Gewitter erzwangen Verzögerungen bei Starts und Landungen, zumindest zwei ankommende Flugzeuge wurden nach Köln umgeleitet.

Ein Meteorologe von Meteomedia sprach von „richtig schweren Gewittern“. Die Unwetterzone sollte im Laufe der Nacht weiter in östliche Richtung ziehen.