Mit High-Tech gegen Weihnachtsbaumfälscher
St. Pölten/Wien (dpa) - Beim Kauf des Weihnachtsbaums sind Österreicher so patriotisch wie bei Fußball-Länderspielen gegen Deutschland.
Die Baum-Verkäufer im Bundesland Oberösterreich werben: „Jedem Oberösterreicher sein heimischer Christbaum.“ 90 Prozent der verkauften Bäume kommen aus der Heimat - angeblich. Denn mancher billige Importbaum wird wohl als echte österreichische Nordmanntanne verkauft. Gegen die Herkunftsfälscher setzen die Christbaumproduzenten Niederösterreichs jetzt modernste Wissenschaft ein: das „Isotopenprojekt“.
Im Labor werden pflanzliche Stichproben von Weihnachtsbäumen untersucht. Isotope (Varianten eines Elements) etwa von Wasserstoff, Sauerstoff oder Schwefel deuten auf den Wachstumsort hin. Häufigkeits- und Verteilungsmuster seien typisch für die jeweilige Anbauregion, hieß es. Die Wasserstoff-Isotope in Österreich seien beispielsweise schwerer als die in Dänemark, wo die meisten Importbäume herkommen. Eine Probe kostet 500 Euro, soll sich aber lohnen. Denn ein Verstoß ist teuer. Strafe für ein Mitglied des Baumproduzenten-Verbandes: bis zu 10 000 Euro.