Spur führt nach Hagen Mordfall Bögerl: Verdächtiger hat unter Alkohol über die Tat gesprochen

Wiesbaden. Der im Mordfall Bögerl festgenommene Tatverdächtige bestreitet, an der Tat beteiligt gewesen zu sein. Das teilte die Staatsanwaltschaft in Ellwangen mit. Der 47 Jahre alte Mann wurde am Mittwochabend in Königsbronn im Kreis Heidenheim festgenommen.

Nach der Entführung Bögerls im Mai 2010 hatten die Täter 300.000 Euro verlangt. Die Übergabe des Lösegelds scheiterte, Anfang Juni fand ein Spaziergänger dann die verweste Leiche der 54-Jährigen an einem Waldrand bei Heidenheim.

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Seine DNA werde derzeit mit der Erbsubstanz verglichen, die im Auto der am 12. Mai 2010 entführten und umgebrachten Bankiersgattin Maria Bögerl gesichert worden war. Königsbronn liegt etwa zehn Kilometer von Heidenheim (nördlich von Ulm) entfernt, wo die Familie Bögerl wohnte.

Der Verdächtige hatte im Juli 2016 im westfälischen Hagen in betrunkenem Zustand zwei Männer angesprochen, den Fall erwähnt und dabei tatrelevante Angaben gemacht. Ganz konkret sagte er, er habe Maria Bögerl erstochen. Die beiden jungen Männer hatten das Gespräch mit einem Handy aufgezeichnet und die Polizei alarmiert.

Knapp sieben Jahre nach dem Mord an der Bankiersfrau Maria Bögerl aus Heidenheim hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Das bestätigte das Bundeskriminalamt am frühen Donnerstagmorgen auf dpa-Nachfrage. Zur Identität des Verdächtigen und Details der Festnahme machte eine Sprecherin zunächst keine Angaben. Sie sagte lediglich, es handele sich um den Verdächtigen, nach dem öffentlich gefahndet worden sei. Ob er tatsächlich mit dem Fall zu tun habe, müsse nun geprüft werden. In der Nacht hatte das BKA getwittert, es habe in einem Mordfall aus dem Jahr 2010 eine Festnahme gegeben.

Mit Phantombild und Stimmprobe hatten die Ermittler bundesweit nach einem Mann gesucht, der die Tat vergangenen Sommer vor Zeugen zugegeben und konkrete Angaben dazu gemacht hatte. „Nach unserer Einschätzung könnte dieser Unbekannte tatsächlich der Mörder von Maria Bögerl sein“, sagte der leitende Ermittler Michael Bauer von der Polizei in Ulm am Mittwochabend in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“. Am Ende der Sendung hieß es bereits, es habe „eine Reihe von Hinweisen“ aus dem TV-Publikum gegeben, erste Überprüfungen konkreter Personen seien bereits am Abend angelaufen.

Nach der Entführung Bögerls im Mai 2010 hatten die Täter 300.000 Euro verlangt. Die Übergabe des Lösegelds scheiterte, Anfang Juni fand ein Spaziergänger dann die verweste Leiche der 54-Jährigen an einem Waldrand bei Heidenheim. Bögerl, zweifache Mutter, war erstochen worden. Ihr Ehemann tötete sich später selbst. Er war in Verdacht geraten, in den Fall verwickelt zu sein. dpa