Mordfall Nelli G.: Zweite Runde des Massengentests
Halle. Im Mordfall Nelli G. hat am Donnerstag im westfälischen Halle die zweite Runde des Massengentests begonnen. Bis zum Nachmittag hätten trotz Dauerregens mehr als 250 Männer freiwillig eine Speichelprobe abgegeben, sagte der Leiter der Mordkommission, Ralf Östermann.
Proben werden noch bis zu diesem Samstag angenommen. Dazu komme ein Ausweichtermin Anfang August.
2000 Männer sind aufgefordert, am Test teilzunehmen. Die 46 Jahre alte Nelli G. war im Oktober 2011 verschwunden. Ihre Leiche wurde im Februar dieses Jahres in einem Waldstück in Halle gefunden. Die dreifache Mutter wurde erstochen. An der Leiche wurden DNA-Spuren eines Mannes gefunden.
Im Mai waren bereits 1500 Speichelproben von Männern gesammelt worden, die im Umkreis von 750 Metern um den Wohnort des Opfers lebten. Die Ergebnisse hatten aber keinen Hinweis auf den Täter erbracht. Darum wurden jetzt weitere Männer zum Gentest aufgefordert. Der Radius wurde auf 1500 Meter ausgedehnt. Die Polizei ist sich sicher, dass der Täter aus dem Umfeld der Frau stammt oder zumindest ortskundig ist.
Ein starker Hinweis darauf sei die Fallanalyse des Landeskriminalamts. Außerdem würden der Fundort des Fahrrads von Nelli G. und der Fundort der Leiche dafür sprechen, sagte Östermann. Die Stellen seien ohne Ortskenntnis mit einem Fahrzeug schwer zu erreichen. „Einen Zufall halte ich für sehr unwahrscheinlich.“