„Mr. Spock“-Darsteller Leonard Nimoy gestorben
New York (dpa) - „Mr. Spock“ ist tot. Leonard Nimoy, der Darsteller des Halb-Vulkaniers aus „Raumschiff Enterprise“, starb am Freitag im Alter von 83 Jahren, wie sein Agent der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.
An der Seite von „Captain Kirk“ und der restlichen „Enterprise“-Crew hatte Nimoy Fernsehgeschichte geschrieben. Unzählige Fans und Schauspielkollegen zeigten sich via sozialer Netzwerke tief bestürzt und traurig über seinen Tod. „„Ich habe ihn wie einen Bruder geliebt“, schrieb der „Captain Kirk“-Darsteller William Shatner beim Kurznachrichtendienst Twitter. „Wir alle werden seinen Humor, seine Begabung und seine Fähigkeit zu lieben vermissen.“
Die Todesursache sei eine schwere Lungenerkrankung im Endstadium gewesen, sagte seine Ehefrau Susan Bay Nimoy der „New York Times“. Bereits im vergangenen Jahr hatte Leonard Nimoy, der lange geraucht, aber schon vor Jahrzehnten aufgehört hatte, mitgeteilt, dass er an der sogenannten chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) leide. Dabei verursachen Verengungen der Atemwege Probleme wie Atemnot, Husten und Auswurf.
Bereits in der vergangenen Woche hatte es Berichte gegeben, nach denen Nimoy mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht worden war. Zahlreiche Schauspielkollegen hatten ihm daraufhin per Internet eine rasche Genesung gewünscht. Nimoy selbst hatte sich vor vier Tagen zum letzten Mal öffentlich per Twitter zu Wort gemeldet: „Das Leben ist wie ein Garten. Perfekte Momente sind möglich, aber sie können nicht bewahrt werden, außer im Gedächtnis“, schrieb er und beendete die Twitter-Mitteilung wie gewohnt mit der bekannten Grußformel von „Mr. Spock“: „LLAP“ - „Live long and prosper“, in deutscher Variante etwa „lebe lang und in Frieden“.
Nimoy wurde 1931 in Boston als Sohn jüdisch-orthodoxer Einwanderer aus der Ukraine geboren. Schon als Kind begann er mit der Schauspielerei. Später spielte er in zahlreichen Filmen und TV-Serien mit und arbeitete auch als Regisseur, Produzent und Fotograf. Bekannt wurde und blieb er aber in erster Linie mit einer Rolle: der des Halb-Vulkaniers „Mr.Spock“ in der Fernsehserie „Raumschiff Enterprise“ und den „Star Trek“-Filmen.
Lange Zeit tat er sich damit schwer und nannte seine erste Autobiografie sogar provozierend: „Ich bin nicht Spock.“ Irgendwann fand er sich jedoch damit ab. „Wie viele Schauspieler können schon von sich behaupten, dass sie über Jahrzehnte hinweg mit einer bestimmten Rolle identifiziert werden?“, sagte er später einmal. „Das ist eine ganz besondere Ehre, wie ich finde. Zum Glück sind die Witze über meine Ohren weniger geworden.“
Selbst die US-Raumfahrtagentur Nasa trauerte per Twitter öffentlich über den Tod Nimoys. „So viele von uns bei der Nasa wurden von Star Trek inspiriert.“ Die Welt habe einen „großen Mann“ verloren, schrieb Nimoys „Enterprise“-Kollege George Takei, der „Hikaru Sulu“ in der Serie gespielt hatte, bei Facebook. „Wir geben dich jetzt den Sternen wieder, Leonard. Du hast uns beigebracht „lang und in Frieden zu leben“ und das hast du auch wirklich getan, mein Freund. Ich werde dich auf so viele Arten und Weisen vermissen.“