Nadine Kleine: Die Betrogene

Düsseldorf. Nadine Kleinert, Kugelstoßerin, ist wütend. Nach eigener Berechnung ist die Europameisterin bei internationalen Meisterschaften 13 Mal von Kugelstoßerinnen geschlagen worden, die später des Dopings überführt wurden.

„Da sind mir fast die Tränen gekommen“, sagte die 37-Jährige Magdeburgerin dem Nachrichtenportal „Spiegel online“.

„Ich bin eigentlich ein Dopingopfer, ich habe immer wieder in die Röhre geschaut. Ich habe so die Schnauze voll davon.“ Auch die Strafen für Dopingsünder hält sie für zu gering: „Zwei Jahre Sperre, das ist lächerlich, das kann man überbrücken wie eine längere Verletzung.“

Kleinert lässt ihre Karriere auslaufen und nimmt nicht an der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Moskau im August teil. Die in Magdeburg geborene, 1,90 Meter große Sportlerin ist bei mehr als 20 Großveranstaltungen wie Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften gestartet.

Zwei Mal wurde ihr eine Medaille nachträglich zugesprochen, weil Konkurrentinnen des Dopings überführt wurden: Bei der Hallen-WM 2004 rückte sie vom vierten auf den dritten Platz auf, bei Olympia 2004 in Athen erhielt sie Silber statt Bronze. Ha