Nicolas Sarkozy: Kein König von Europa

Nicolas Sarkozy hatte alles so schön geplant. Als Retter Europas, als tatkräftiger Macher, der die Union aus der Sackgasse führt, hatte Frankreichs Präsident die EU-Präsidentschaft am kommenden Dienstag beginnen wollen.

Doch das irische Nein zum Vertrag von Lissabon hat ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht. Statt den richtungsweisenden "König von Europa" zu spielen, muss er nun Krisenmanager sein, der sich im Verhandlungskleinklein bewähren muss.

Dabei würde Sarkozy außenpolitischer Glanz helfen, um die Misere daheim vergessen zu machen. Nie zuvor in den vergangenen 20 Jahren hatten Frankreichs Statistiker eine derart miese Stimmung in der französischen Bevölkerung ermittelt. Steigende Nahrungsmittelpreise, galoppierende Benzinpreise, steigende Hypothekenzinsen - all das drückt so kurz vor den langen Sommerferien auf die Laune. Und dass sich etwas ändert, nur weil Frankreich die EU anführt, glauben die wenigsten.

Zum Glück ist da noch die beliebte Präsidentengattin. Wenigstens Carla wärmt noch die Herzen in diesen rauen Zeiten. In wenigen Tagen kommt ihre neueste Platte heraus. Der Titel: "Als wenn nichts wäre."