Justiz Nizza-Prozess: 18 Jahre Haft wegen terroristischer Vereinigung

Der Attentäter wurde am Montag verurteilt. Er hatte mehrere Menschen getötet.

Insgesamt 86 Menschen kamen bei der Amokfahrt ums Leben.

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Im Prozess um den wohl islamistisch motivierten Terroranschlag in Nizza vor sechseinhalb Jahren mit 86 Toten hat das Gericht zwei Angeklagte wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung zu 18 Jahren Haft verurteilt. Der Vorsitzende Richter Laurent Raviot sagte am Dienstagabend im Pariser Justizpalast, die beiden hätten den Attentäter moralisch und materiell unterstützt und ihn inspiriert. Unter den Opfern in Nizza waren auch zwei Schülerinnen und eine Lehrerin aus Berlin.

Am 14. Juli 2016, dem französischen Nationalfeiertag, war der Tunesier Mohamed Lahouaiej Bouhlel auf der Flaniermeile Promenade des Anglais in Nizza mit einem tonnenschweren Lastwagen in eine Menschenmenge gerast. Er schoss auch auf Menschen. Letztlich gab es 86 Todesopfer, mehr als 200 Menschen wurden verletzt. Der Gewalttäter wurde nach der Tat erschossen.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte den Anschlag für sich. Laut Gericht war dieses angebliche Bekenntnis trotz des Interesses des Täters für den Dschihadismus opportunistisch. Eine Verbindung zu einer Terrororganisation sei nicht gefunden worden, aber eine klare Inspiration beim Dschihadismus.

Das Gericht verhängte 12 Jahre Haft für den Mann, der dem Attentäter die Schusswaffe besorgte, die dieser beim Anschlag benutzte. Die weiteren fünf Beschuldigten in dem Prozess, die ebenfalls in die Beschaffung einer Waffe involviert waren, sollen zwischen zwei und acht Jahren in Haft.

(dpa)