NRW von Unwettern getroffen: Straßen unter Wasser, Flüge umgeleitet
Bergisches Land, Ruhrgebiet, Düssseldorf und Kreis Mettmann waren stark betroffen. Bewohner mussten ein Altenheim verlassen.
Düsseldorf. Vollgelaufene Keller, umgestürzte Bäume und überschwemmte Straßen: Teils heftige Unwetter mit Starkregen haben die Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen in der Nacht zu gestern in Atem gehalten. Besonders stark betroffen waren nach Angaben der Rettungskräfte das Bergische Land, die Stadt Düsseldorf, das Ruhrgebiet und der Kreis Mettmann. 15 Flugzeuge, die in der Nacht am Flughafen Köln/Bonn landen sollten, wurden umgeleitet.
In Leichlingen wurden Geröll und Wasser von den umliegenden Hängen auf die Straßen und in die Keller gespült. „So eine Situation in dem Umfang hat es hier noch nie gegeben“, sagte Thomas Schmitz von der Feuerwehr. Ein Altenheim musste teilweise geräumt werden. Weil die Küche nicht mehr brauchbar war, wurde eine Notküche eingerichtet. Stellenweise fiel der Strom aus.
In Remscheid entgleiste eine S-Bahn auf der Fahrt in Richtung Solingen. Der Zug war in einen Baum gefahren, der durch Erdrutsche aufs Gleis gespült wurde, und hatte dann einen Kabelkanal durchtrennt, der durch die Wassermassen auf die Gleise gehoben wurde. Nach Angaben des privaten Streckenbetreibers Abellio wurde niemand verletzt. Die Langzeitfolgen haben die Pendler zu tragen: Sie müssen bis zu sechs Wochen auf Ersatzbusse umsteigen, bis die Strecke wieder befahrbar ist.
Mit 56 Litern Wasser pro Quadratmeter kam in Langenfeld im Kreis Mettmann landesweit die Höchstmenge Regen pro Stunde vom Himmel herunter. Die Zahl der Feuerwehreinsätze war derart hoch, dass zudem Hilfe von benachbarten Orten angefordert wurde.
In Düsseldorf hatten rund 350 Einsatzkräfte bis in die Morgenstunden mit vollgelaufenen Kellern, Unterführungen und Tiefgaragen zu kämpfen. In einem Möbelhaus sammelte sich so viel Wasser, dass ein erheblicher Sachschaden in der Filiale entstand. Auf dem Gelände des Universitätsklinikums stieg das Wasser in dem Raum einer Trafostation bedrohlich an.
Auch Teile des Ruhrgebiets wurden von lokalen Unwettern getroffen. lnw