Pierre-Henri Gourgeon: Der Chef geht

Pierre-Henri Gourgeon muss seine Koffer packen. Für den Chef des Lufthansa-Konkurrenten Air-France-KLM kommt die Nachricht aus heiterem Himmel. Erst im Juli war sein Vertrag um vier Jahre verlängert worden.

Eigentlich sollte sich der 65-Jährige in den kommenden Jahren langsam zurückziehen. Doch zuletzt hatte sich Ärger in dem Unternehmen abgezeichnet, dem mehr als 100 000 Mitarbeitern angehören.

Grund für den Wechsel seien schwache Unternehmenszahlen, hieß es in französischen Medien. Die Fluggesellschaft leidet unter den hohen Spritpreisen und einer schwachen Nachfrage nach Business-Tickets. Allein in diesem Jahr verlor die Aktie rund 60 Prozent ihres Wertes.

Heftige Kritik hatte Gourgeon bereites nach dem verheerenden Absturz einer Air-France-Maschine im Jahr 2009 auf dem Flug von Brasilien nach Paris einstecken müssen. 228 Menschen waren ums Leben gekommen. Gourgeons Krisenmanagement sei eine Katastrophe, hieß es damals.

Unklar ist noch, wer Nachfolger des 65-Jährigen wird. Vorerst übernimmt Gourgeons langjähriger Mentor und Vorgänger, Verwaltungsratschef Jean-Cyril Spinetta (68), die Geschäfte.