Pistorius-Fall wird vertagt
Kapstadt (dpa) - Der Beginn des Mordprozesses gegen den südafrikanischen Paralympics-Star Oscar Pistorius ist auf den 19. August vertagt worden. Dies beschloss das Magistratsgericht in Pretoria.
Begründet wurde die Verschiebung mit notwendigen weiteren Ermittlungen. Richter Daniel Thulare äußerte sich besorgt über die umfangreiche Medienberichterstattung im Fall Pistorius. Vergangene Woche waren in britischen Medien sogar Tatortfotos veröffentlicht worden.
Der 26-jährige Pistorius, der wegen Mordes an seiner Freundin Reeva Steenkamp (29) angeklagt ist, bleibt weiter gegen Kaution auf freiem Fuß. Die Verhandlung dauerte nur 15 Minuten, da Verteidigung und Staatsanwaltschaft sich einig waren, dass der Prozess vertagt werden sollte.
Pistorius, der sich in den vergangenen Wochen nach Angaben seines Onkels einen Bart hatte stehen lassen, hatte schweigend und glatt rasiert im dunklen Anzug den Gerichtssaal betreten. Er sprach kurz mit einigen Familienangehörige. Der für 60 Personen gedachte Gerichtssaal war mit etwa 90 Menschen überfüllt. Neben den Freunden und Verwandten von Pistorius drängelten sich zahlreiche Medienvertreter in dem kleinen Raum.
Es war der erste Gerichtstermin seit Februar, als ein Richter den Pistorius gegen Kaution freiließ. Der behinderte Profisportler hatte am 14. Februar seine Freundin erschossen. Er sagt, er habe versehentlich auf die 29-Jährige geschossen, weil er hinter einer verschlossenen Tür einen Einbrecher vermutete.