Polizei setzt Rocker mit Razzien unter Druck
15 Wohnungen wegen Schlägerei in Mönchengladbach durchsucht.
Mönchengladbach/Duisburg. Die Polizei geht massiv gegen die Rocker vor: Am Donnerstag durchsuchten die Fahnder eine Anzahl von Privatwohnungen mutmaßlicher Rocker nach Beweisen zu einer Messerstecherei in Mönchengladbach vom Januar.
Die Mordkommission „Kutte“ ermittelt wegen schweren Landfriedensbruchs und dreifachen versuchten Mordes. Bei der Massenschlägerei waren etwa 100 Rocker mit Ketten, Baseballschlägern und Messern aufeinander losgegangen. Viele von ihnen wurden verletzt, drei lebensgefährlich.
Die Razzia war die fünfte in diesem Zusammenhang. Die Durchsuchungen in 15 Wohnungen fanden in Mönchengladbach, Viersen, Essen, Bochum, Herne Gelsenkirchen, Siegburg, Eitorf und Köln statt. Über 150 Polizisten rückten bei den als gewalttätig bekannten Rockern an. Die Beamten stellten Datenträger und Waffen sicher. Festnahmen gab es aber nicht.
Mit der Großrazzia im Ruhrgebiet am Mittwoch der vergangenen Woche sei ein Schlag gegen einen Dealer-Ring aus dem Rocker-Milieu gelungen, sagte ein Sprecher der Duisburger Polizei am Donnerstag. Mehr als 20 Kilogramm Cannabis, Kokain und Amphetamine („Speed“) sowie 27 Schusswaffen entdeckte die Polizei vorige Woche bei 15 Hausdurchsuchungen, darunter auch Maschinengewehre und Tausende Schuss Munition. Vier der rund 20 Tatverdächtigen sollen hochrangige Mitglieder der Rockergruppe Bandidos sein, einer von ihnen sitzt bereits in U-Haft. ahl