Polizeiaktion bei den Hells Angels - Keine scharfen Waffen entdeckt
Berlin (dpa) - Auf der Suche nach Waffen hat die Berliner Polizei 15 Wohnungen, Bars und Bordelle im Milieu der Rockergang Hells Angels kontrolliert.
Der Großeinsatz am Donnerstagabend mit rund 300 Polizisten, darunter 70 Spezialeinsatzkräfte und Spürhunde, verlief in den Stadtteilen Wedding und Wilmersdorf ergebnislos. „Wir haben keine scharfen Waffen entdeckt“, sagte Polizeisprecher Stefan Redlich der Nachrichtenagentur dpa am Abend. Näheres wollte die Polizei am Freitag mitteilen.
Es habe den begründeten Verdacht gegeben, dass sich in einem der Objekte Pistolen und Sturmgewehre befinden. Nach Angaben des Sprechers handelte es sich nicht um eine Razzia. Es lag ein gerichtlicher Durchsuchungsbeschluss vor. Sturmgewehre unterliegen dem Kriegswaffenkontrollgesetz.
Bislang hatte die Polizei keine Hinweise darauf, dass die Waffen etwa aufgrund eines Hinweises vor der Durchsuchung weggeschafft wurden. „Wir wollten mit der Aktion auch ganz klar zeigen, für wie gefährlich wir die Rockerkriminalität halten und dass die Polizei bei einem Verdacht mit ganzer Konsequenz vorgeht“, sagte Redlich.
In einer Bar im Wedding wurden sieben Menschen überprüft. Festnahmen gab es keine; auch keinen Widerstand.
Rockerbanden haben sich in den vergangenen zehn Jahren zu einer eigenen Macht in der organisierten Kriminalität entwickelt. In jüngerer Zeit hatte es deutschlandweit wiederholt Polizei-Razzien im Rocker-Milieu gegeben.
2012 machten die Innenministerien vieler Bundesländer ernst: Einige Rockerclubs wurden verboten. In Berlin reagierte eine Handvoll Bandidos schneller. Sie lösten sich auf und liefen zu den Hells Angels in Potsdam über.
Die Hells Angels wurden 1948 von Harley-Davidson-Liebhabern in Kalifornien in den USA gegründet. Die Organisation gilt als mitgliederstärkster und mächtigster Rockerclub der Welt. Bei den Hells-Angels-Ortsgruppen gibt es auch einen „Sergeant at Arms“ (Waffenmeister), der sich um den Schutz des Clubs und die Bewaffnung kümmert. Neben Messern, Äxten und Macheten kommen bei Razzien immer wieder Schusswaffen und Sprengstoff zutage.