Polizisten in Hinterhalt gelockt?

Beamte schießen auf 21-Jährigen. Er hatte die Ermittler nach einem angeblichen Unfall mit einem Messer angegriffen.

Gelsenkirchen. Aus einem vermeintlichen Routineeinsatz wird blutiger Ernst. Am Ende schweben drei Menschen in Lebensgefahr: der Polizist, seine junge Kollegin und der Mann, der die beiden in der Dunkelheit mit einem Notruf womöglich in eine Falle lockte. Kurz vor 24 Uhr in der Nacht zu gestern alarmiert jemand den 45-jährigen Polizisten und seine 30-jährige Kollegin per Notruf — zu einem Verkehrsunfall im Stadtteil Bulmke-HüllenVon einem „Parkrempler“ war am Telefon die Rede.

Als die beiden Beamten aus dem Wagen steigen, greift sie ein 21-jähriger Mann plötzlich an. Er rammt dem Beamten ein Messer in Brust und Arme, sticht auf Gesicht und Hals der Polizistin ein. Nachbarn hören Stimmen und später Schüsse. „Die haben geschrien wie die Teufel“, sagt Rentner Horst Christ (67). Als er ans Fenster geht, sieht er einen Menschen auf der Straße liegen, einen weiteren im Gebüsch. Um sich und seine Kollegin zu schützen, hat der Polizist den Angreifer mit Schüssen abgewehrt, auf Oberschenkel und Bauch gezielt.

Für die Ermittler liegt nach dem Angriff vieles im Dunkeln. Laut Polizei spricht einiges dafür, dass der 21-Jährige den Notruf abgesetzt und die Beamten bewusst zu dem Parkplatz bestellt hatte. Dass die Messerattacke geplant war. Zwei Handys wurden bei ihm gefunden. Allerdings kam von keiner der beiden Nummern der Anruf. Klarheit soll ein Stimmvergleich bringen. Doch weder der Angreifer aus Gelsenkirchen, noch die Polizisten konnten zunächst aussagen.