Porträt Stephanie Stumph: Sie ist im Krimi groß geworden
Stephanie Stumph spielt seit zwölf Jahren in der ZDF-Reihe „Von Fall zu Fall“ – und hat sich doch emanzipiert.
Dresden. Schmal. Dunkel. Eher ernst. Das ist der erste Eindruck von Stephanie Stumph. Aber man kann die 23-Jährige auch zum Strahlen bringen. Wenn man ihr zum Beispiel sagt, man höre ihr wenigstens im Film die gebürtige Sächsin kaum an: "Na ja, das Sächsische hat man mir ja auch auf der Schauspielschule gebührend gründlich ausgetrieben!" Nicht unbedingt, so kann man vermuten, zur Freude von Vater Wolfgang.
Der liebt den sächsischen Zungenschlag, kultiviert ihn, hat ihn zu einer Art Markenzeichen gemacht. Stephanie, in den "Von Fall zu Fall"-Krimis als Kommissar Stubbes Tochter Christiane inzwischen zur Studentin und angehenden Journalistin avanciert, hält es mehr mit dem lupenreinen Hochdeutsch. So auch im neuesten Fall: Am Samstag um 20.15 Uhr geht es um eine "Dritte Liebe".
Nicht um die von Stephanie. Aber dafür ist sie dort nicht nur wie sonst oft die anmutige Stubbe-Arabeske, sondern hat eine große, handlungstragende Rolle, kommt als ehrgeizig recherchierende Rundfunkreporterin mit dem Kommissars-Papa in Konflikt und gerät sogar ein bisschen in Lebensgefahr.
Das alles war zunächst für sie wie ein Spiel gewesen, der lustige Ferienjob, für den es sogar ein kleines Taschengeld gab. Das änderte sich erst, als sie 16 war. Da hatte sie sich fragen müssen: "Ist das nun wirklich mein Beruf?", um sich endlich zu sagen: "Ja, das ist er wohl!"
Wie zur eigenen Bestätigung hat sie sich zur Aufnahmeprüfung an der Schauspielschule angemeldet, hat bestanden - und den schon sicheren Studienplatz einer Kommilitonin überlassen, um erst mal in aller Ruhe ihr Abitur zu machen.
Das hat sie nie bereut, und auch nichts anderes. Schon gar nicht den Dauerpart im "Stubbe", auch wenn der ihr ein wenig das Etikett "Stumphs Töchterlein" eingetragen hat: "Aber wer hat schon das Glück, so lange in einer solchen Erfolgsserie zu sein?"
Und läuft mit dunkler Brille durch Dresdens Straßen, um nicht allzu oft angesprochen zu werden. Auch mit den Schattenseiten des Promi-Daseins hat sie ganz gut zu leben gelernt.