Rau-Porträt schmückt Staatskanzlei
Das Bild von Janet Brooks-Gerloff zeigt einen gütigen Menschen.
Düsseldorf. Wer künftig den Empfangsraum in der 11. Etage der NRW-Staatskanzlei betritt, wird mit einem freundlichen und gütigem Blick empfangen: Seit gestern hängt dort an herausgehobener Stelle ein Porträt des langjährigen Ministerpräsidenten und ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau (SPD). Zu seinem ersten Todestag enthüllten der jetzige Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) und die Rau-Witwe Christina ein Bild der Künstlerin Janet Brooks-Gerloff.
Brooks-Gerloff, die unter anderem Helmut Schmidt, Rainer Barzel und August Everding porträtiert hatte, dienten als Vorlage nur Fotos, der Tod verhinderte einen direkten Kontakt. "Aber ich habe Johannes Rau früher bei verschiedenen Gelegenheiten kennengelernt. Ich habe ihn als jemanden empfunden, der die Menschen intensiv angeschaut hat und gut zuhören konnte", sagte Brooks-Gerloff unserer Zeitung.
Und das hat sie in ihrem Bild umgesetzt. Es zeigt einen Rau am Schreibtisch, die Hände gefaltet, den Betrachter zugewandt. "Es gefällt mir, wie er einen anzusehen und - ganz bei der Sache - zuzuhören scheint", lobte Christina Rau. Mit Philipp Immanuel und Anna Christina waren zwei der drei Kinder mit an den Rhein gekommen. "Die Güte und Freundlichkeit des Menschen Johannes Rau werden in dem Bild gespiegelt", sagte Rüttgers.
Mehr als acht Jahre nach seinem zumindest vom Zeitpunkt freiwilligen Rücktritt vom Amt als Ministerpräsident bereichert das Porträt nun also die Ahnengalerie in der Staatskanzlei. Das hochmoderne Gebäude hat er zu Lebzeiten nie betreten. Er hat es seinem Nachfolger Wolfgang Clement immer übel genommen, dass der als Mieter in den Glaspalast gezogen war. Clement wollte einen Schlussstrich unter die Ära Rau ziehen, die er als muffig empfand.
Zur Feierstunde waren zahlreiche politische Weggefährten erschienen, darunter Friedhelm Farthmann, Herbert Schnoor und Rolf Krumsiek.