Rekordbeute: Juwelenräuber kamen in Frauenkleidern
Wert des gestohlenen Schmucks wird auf 80 Millionen Euro geschätzt.
Paris. Vor dem Nikolaus kommen regelmäßig die Einbrecher. Beim Pariser Edel-Juwelier Harry Winston in der schicken Avenue Montaigne, wo einst Marlene Dietrich und Soraya wohnten, kann man über solch flapsige Bemerkungen verständlicherweise nicht mehr lachen. Zum zweiten Mal binnen eines Jahres überfielen Juwelendiebe das Geschäft in der Nähe der Champs-Elysées.
Vier Männer - zwei davon als Frauen verkleidet - wurden als scheinbar normale Kunden in das das gesicherte Geschäft eingelassen. Plötzlich zückten sie ihre Waffen und zwangen das Personal, sämtlichen Schmuck herauszugeben. Die Angestellten wurden geschlagen und massiv bedroht. Den Wert der Preziosen bezifferte die Geschäftsleitung hinterher auf 80 Millionen Euro - der bisher größte Raub in der Geschichte Frankreichs.
Von den Räubern fehlt bislang noch jede Spur. Bereits im letzten Jahr, damals genau am Nikolaustag, war die Pariser Filiale des New Yorker Diamanten-Spezialisten schon einmal überfallen worden. Damals erbeuteten drei vermummte und bewaffnete Täter Schmuck im Wert von zehn Millionen Euro.
Winston zählt zu den weltgrößten Luxus-Juwelieren in einer Liga mit Cartier und Bulgari. Zu den illustren Kunden gehört auch das englische Königshaus.
Nach Ansicht von Experten werden die Pariser Räuber den erbeuteten Schmuck, durchweg Unikate, nur zu einem Bruchteil seines Wertes verkaufen können.