Rhein bei Köln: Die Schiffe fahren wieder
Europas wichtigste Wasserstraße ist wieder befahrbar - die Sperrung bei Köln wurde in der Nacht zu Samstag aufgehoben. Der Schiff-Stau löste sich zügig auf.
BILDER von UNFALL/ BERGUNG/SCHIFFEN
<strong>Köln. Nach fünf Tagen Rhein-Sperrung bei Köln ist Europas wichtigste
Wasserstraße am Freitag wieder für die Schifffahrt freigegeben worden. Am Freitagabend setzten sich die ersten der rund 500 wartenden Schiffe in Bewegung, wie das Wasser- und Schifffahrtsamt mitteilte. Die Abfahrt der seit vergangenen Sonntag fest liegenden Schiffe sei problemlos über die Bühne gegangen, teilte die Wasserschutzpolizei in Duisburg mit. Seit der Havarie des Frachters "Excelsior" am Sonntag hatten die Bergungsmannschaften 26 Container geborgen - vier waren auch am Sonmntag nicht geortet. Die Bergungsarbeiten hatten sich am Donnerstag verzögert, weil die Strömung des Rheins sieben Container abtrieb. Am Ende der Woche stauten sich die Schiffe bis Mainz. In Koblenz warteten mehr als 20, bei Lahnstein 17 Schiffe. Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt befürchtet für die Reeder einen Gesamtschaden in Millionenhöhe. Zudem drohe ein enormer Imageschaden. Nach Freigabe der Fahrrinne fuhren die Schiffe nur in eine Richtung. Wie die Autos an einer Straßenbaustelle mussten sich die Schiffe dann an der Unglücksstelle vorbeischlängeln. Sie mussten hintereinander fahren, überholen war verboten. Unglücksstelle als Ausflugsziel
Ausflugsziel Hunderte Schaulustige besuchten die Unglücksstelle und beobachteten die Bergungsarbeiten. Die "Excelsior" dümpelte nahe des Rheinufers beim Kölner Stadtteil Zündorf.
Gutachter Die Staatsanwaltschaft Duisburg hat einen Gutachter eingesetzt. Er soll entscheiden, ob das havarierte Frachtschiff in der Werft oder vor Anker liegend inspiziert wird.
Riss im Rumpf Das Containerschiff hatte am Sonntag Schlagseite bekommen. Ursache war mutmaßlich ein Riss im Rumpf.