Paris. "Wenn du zurückkommst, blase ich alles ab" - ein Satz voller Sprengkraft, der, wenn er wirklich geschrieben wurde, Frankreichs Präsidenten Nicolas Sarkozy in unschmeichelhaftem Licht zeigt. Eine SMS mit dem zitierten Text soll er seiner Ex Cecilia geschrieben haben - acht Tage vor der Hochzeit mit seiner Neuen, Carla Bruni. Eine Antwort soll er nicht bekommen haben. Frankreichs Politmagazin "Le Nouvel Observateur" hat dies gestern berichtet, ohne eine Quelle zu nennen. Aber man kann schon ahnen, wer den Blattmachern die delikate Information zugespielt hat. Offenkundig will sich da eine rächen, die eigentlich zugesichert hatte, auch nach der Scheidung keine schmutzige Wäsche zu waschen und sich doch nicht daran hält. Schon in einem Buch hatte Cecilia recht derb über ihn herziehen lassen, war nur der Form halber juristisch gegen das Machwerk vorgegangen. Sarkozy selbst dementierte die Geschichte und will das Magazin verklagen.
Die Ähnlichkeit zwischen Ex- und neuer Frau beschäftigt Psychologen
Andererseits: Dass er ihr noch nachtrauert, kommt nicht überraschend. Gegen die Scheidung im vergangenen Oktober hatte sich Sarkozy noch mit aller Macht gestemmt. Dass er sich kurz danach mit einer anderen tröstete, die der Verflossenen so ähnlich sieht, hat Frankreichs Tiefenpsychologen intensiv beschäftigt. Tenor: Er kann nicht von ihr lassen. Es ist auch zu offensichtlich. Brünette Schönheiten mit dem gleichen Anfangsbuchstaben im Vornamen, beide ein gutes Stück größer als er selbst, mit Erfahrungen im Modelgeschäft und aus großbürgerlicher nicht-französischer Familie. Und dass er seiner neuen Flamme Carla den gleichen herzförmigen Dior-Ring schenkte, den er schon seiner Cecilia verehrt hatte, war für die Psycho-Analysten bereits mehr als nur ein diskreter Fingerzeig. Es geht noch weiter: Ausgerechnet ins jordanische Petra war er mit Carla gefahren. Dorthin, wo zuvor Cecilia mit ihrem Liebhaber, mit dem sie inzwischen wieder zusammen ist, herumgeturtelt hatte. Ein wenig hatte es schon damals den Anschein, als wolle da einer in diesem Augenblick eine Schmach vergessen machen. Keineswegs so glücklich, wie es der Anlass geboten hätte, habe der Bräutigam bei der Trauung im Elysée-Palast gewirkt, heißt es unter Berufung auf anonyme Zeugen. Unwirsch soll er geworden sein, als ihm eine Dame aus dem Elysée-Stab noch rasch etwas Wichtiges zustecken wollte. "Brauche ich nicht, rutscht mir doch den Buckel runter" - der siebte Himmel war da offenbar weit weg. Dass er Mathilde Agostinelli als Trauzeugin erwählt hatte, hatte ohnehin schon verwundert. Die Kommunikationschefin von Prada, Cecilias bevorzugter Modemarke, ist mit der Ex dick befreundet. Die erste große Liebe steckt eben niemand so schnell weg.