Schlimmster Taifun des Jahres: „Usagi“ trifft auf Chinas Küste
Peking (dpa) - Mit dem Tropensturm „Usagi“ ist der schlimmste Taifun dieses Jahres auf die südchinesische Küste getroffen. Die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua sprach von einem „Super-Taifun“.
Die ersten Opfer waren in der Stadt Shantou zwei Menschen, die von einem umstürzenden Baum erschlagen wurden. Mit Windgeschwindigkeiten bis zu 160 Stundenkilometer im Zentrum des Sturms fegte der Taifun am Sonntagabend Ortszeit bei der Stadt Shanwei in der Provinz Guangdong über die Küste, wie Xinhua berichtete.
Hongkong hatte sich für den möglicherweise schlimmsten Wirbelsturm seit 34 Jahren gerüstet, doch zog „Usagi“ (Hase des Himmels) nordöstlich vorbei. Trotzdem kam die Hafenmetropole weitgehend zum Stillstand. Flüge wurden gestrichen, Fähren und Busdienste gestoppt. Chinas Küstenwache warnte die Schifffahrt im Südchinesischen Meer vor Wellen bis zu neun Meter Höhe. Tausende Fischerboote waren in die Häfen zurückgerufen worden.
Erste Sturmausläufer unterbrachen in der Provinz Fujian drei große Hochspannungsleitungen und damit stundenlang die Stromversorgung für 170 000 Haushalte, wie Xinhua berichtete. Aus Angst vor dem Sturm wurden die vier Reaktorblöcke des Atomkraftwerks Dayawan in Guangdong vorsichtshalber auf eine niedrigere Auslastung heruntergefahren.
Auf den Philippinen hatte „Usagi“ schon Zerstörungen angerichtet. Der Tropensturm traf am Samstag auf den Norden der Inselgruppe. Betroffen war vor allem die Insel Batan. „Viele Bäume wurden entwurzelt, und wir haben keinen Strom“, sagte Gouverneur Vicente Gato einem Radiosender aus Manila. Nach einer ersten Bilanz starben durch den Sturm auf den Philippinen zwei Menschen, 20 000 Einwohner mussten sich vor dem Sturm in Sicherheit bringen.
In Taiwan hob die Wetterbehörde am Sonntag eine Warnstufe auf, wies aber darauf hin, dass es weiterhin zu starken Niederschlägen im Bergland kommen könnte. „Usagi“ hatte dort am Samstag heftige Regenfälle mit sich geführt. In einigen niedrig gelegenen Regionen kam es zu Überschwemmungen. Knapp 3500 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden.