Schwebebahn schrammt an der Katastrophe vorbei
Ein Kran hat am Dienstagnachmittag einen Zug auf fast zehn Metern Länge aufgeschlitzt. Die Passagiere blieben unverletzt.
Wuppertal. Entsetzen in Wuppertal: Auf der Landstrecke der Schwebebahn im Stadtteil Vohwinkel kollidierte am Dienstag um 17.11 Uhr ein voll besetzter Zug der Schwebebahn mit dem Kranausleger eines Lkw. Die Unterseite des Zuges wurde auf fast zehn Metern Länge aufgeschlitzt. Die 32 Passagiere kamen nach ersten Informationen mit dem Schrecken davon und wurden per Rampe in Sicherheit gebracht. Der Lastwagenfahrer musste mit einem Beinbruch ins Krankenhaus.
"Wir haben einen Knall gehört, dann flogen die Splitter", berichtete Katja Fängler, die mit der Schwebebahn über der Kaiserstraße unterwegs war, als der Ausleger sich in den Zug bohrte. Passagiere sahen die Kranspitze an ihren Füßen vorbeischrammen.
Noch vor Eintreffen der Rettungskräfte begann an der Unglücksstelle der Wettlauf gegen die Zeit. "Ich bin sofort rausgerannt und habe noch gesehen, wie ein Passant den verletzten Lkw-Fahrer auf der Straße zur Seite gezogen hat", sagte Augenzeuge Achim Töllner. "Wir wussten nicht, ob der ganze Zug runterfällt."
In der Schwebebahn selbst herrschte zunächst Panik. "Die Leute haben entsetzlich geschrien", berichtete eine fassungslose Anwohnerin von ihrer Fensterbank aus, während Sperrbänder ausgerollt und die Passagiere nach der Bergung vom Kran aus in einen Hinterhof geführt und dort betreut wurden. Die Polizei riegelte die Unfallstelle weiträumig ab, der Fahrbetrieb der Schwebebahn wurde sofort eingestellt und bis zur Bergung des Unglückszuges durch Busse ersetzt.
Auf der Landstrecke gelten gerade für Kranwagen strenge Auflagen, um Unfälle dieser Art zu vermeiden. Warum der Lkw-Fahrer aus Velbert beim Abladen sich nicht daran hielt, blieb unklar.