Sebastián Piñera: Chiles Berlusconi
Sebastián Piñera erlebt nach der Rettung der 33 Kumpel einen Höhenflug: Die Popularitätswerte des chilenischen Präsidenten, die nach dem Erdbeben im Frühjahr gelitten hatten, sind wieder kräftig gestiegen.
Die Bilder, auf denen der 60-Jährige Bergmänner, Ehefrauen und Kinder herzt, kommen gut an bei seinen Landsleuten.
Piñera, den man in Chile auch "La locomotora" (Die Lokomotive) nennt, wird daheim oft mit dem italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi verglichen. Auch er ist ein steinreicher Unternehmer, den es in die Politik zog. Sein Vermögen wird auf zwei Milliarden US-Dollar geschätzt.
Der Politiker ist seit 1973 verheiratet und hat vier Kinder. Piñera stammt aus einer Familie, die Minister oder Berater in sechs der vergangenen sieben Regierungen stellte. Sein Vater José Piñera war Botschafter Chiles bei den UN und soll auch als Agent des US-Geheimdienstes CIA gearbeitet haben.
Nach 20 Jahren Regierung des Mitte-Links-Bündnisses Concertación war Sebastián Piñera in diesem Jahr der erste Vertreter der politischen Rechten, der seit dem Ende der Diktatur von Augusto Pinochet (1973-1990) in den Präsidentenpalast einzog.