Shuttle Discovery: Amerikas Stolz landet im Raumfahrtmuseum
Nach dem Ende des ehrgeizigen Shuttle-Programms treten die Raumgleiter ihre letzte Reise an. Ihre Lücke füllen bald private Transporter.
Washington. Wer am Dienstag in Washington in den Himmel geschaut hat, konnte ein echtes Spektakel beobachten: Die „Discovery“ flog huckepack auf einer Boeing 747 aufs Altenteil. Zunächst machte es aber eine Ehrenrunde über der Hauptstadt. Kurz darauf landeten Flugzeug und Shuttle auf dem benachbarten Flughafen.
Von dort soll die Raumfähre ins Udvar-Hazy-Centre gefahren werden, einer Zweigstelle des Smithsonian Museums. „Es ist atemberaubend, ein historischer Augenblick“, meinte eine Frau, als das „Tandem“ im Tiefflug über die Stadt glitt.
Ende einer Dienstfahrt: Die „Discovery“ ist die älteste und meistgereiste Raumfähre. Als erste findet sie nun eine neue Heimat. Gut 250 Millionen Kilometer legte sie zurück, 39 Mal startete sie ins All. Nach der „Challenger“-Katastrophe von 1986 kehrte die „Discovery“ als erste Fähre wieder ins All zurück. Auch nach der Zerstörung der „Columbia“ im Jahr 2003 war es die „Discovery“, die die bemannte US-Raumfahrt wieder aufnahm.
Tausende Schaulustige streckten in Washington ihre Hälse gen Himmel. „Ein bitter-süßer Augenblick“, meinte ein Mann — in Erinnerung an die Zeit der bemannten Weltraumflüge, die vor einem Jahr fürs erste beendet wurde. „Die Technologie, die enorme Entfernungen, die Gefahren der bemannten Raumfahrt faszinieren mich.“
Die Boeing, die die „Discovery“ ins Museum transportierte, fliegt in einigen Tagen auch nach New York. Dann trägt es das Space-Shuttle „Enterprise“ auf dem Rücken, die in ein Museum kommt. Der Transporter machte zwar Testflüge, war aber nie im Weltall. Die Nasa möchte die ausrangierten Raumfähren möglichst weit verstreut im ganzen Land ausstellen. Die „Endeavour“ kommt nach Kalifornien, während die „Atlantis“ zu Hause in Cape Canaveral verbleibt.