Smog und Extremhitze - Moskau schwitzt zunehmend
Moskau. Immer mehr Smog in Moskau: Die Extremhitze und die schweren Torf- sowie Waldbrände haben die Luftverschmutzung in der russischen Hauptstadt weiter ansteigen lassen.
Viele Moskauer trugen am Dienstag wegen des beißenden Brandgeruchs Atemschutzmasken aus feuchtem Stoff.
Der heißeste Juli seit 130 Jahren ließ das Quecksilber erstmals an der 39-Grad-Celsius-Marke kratzen. Das habe es seit Einführung der Wetterbeobachtung in Moskau bislang nicht gegeben, teilte der Wetterdienst nach Angaben der Agentur Interfax mit. Landesweit kam es zu verheerenden Waldbränden.
In vielen Regionen des Landes gingen Dutzende Häuser in Flammen auf. Die Bewohner hätten sich rechtzeitig in Sicherheit gebracht, berichtete der Nachrichtensender Westi 24. Bei geschätzten 20 000 Bränden im Riesenreich seien in den vergangenen Wochen rund 400 000 Hektar Wald abgebrannt.
Das entspricht mehr als einer halben Million Fußballfelder. Besonders in Moskau mit seinen mehr als zehn Millionen Einwohnern zeigten sich Umweltbehörden besorgt über den Anstieg von giftigem Kohlenmonoxid und anderen Schadstoffen in der Luft. "Die Verschmutzung steigt weiter", sagte der Experte Alexej Popikow.
Die Behörden empfahlen den Einwohnern, sich nach Möglichkeit nicht im Freien aufzuhalten und die Fenster geschlossen zu halten. Nach wochenlanger Trockenheit hofft Russland auf kräftigen Regen. Experten gehen aber davon aus, dass sich wegen der Glut, die sich tief in die Torfböden einfrisst, die Lage auch in den nächsten Tagen nicht entspannt.
Der Smog hat inzwischen die gesamte Stadt eingehüllt. Der Rauch beißt in den Augen, in der Nase und im Rachen. Medien verglichen die Situation mit den Jahren 1972 und 2002, als der dunkle Dunst den Moskauern wochenlang gesundheitlich zu schaffen machte.