Versiegelung von Ölleck Anfang August geplant
Washington (dpa) - Mehr als drei Monate nach Beginn des Öl-Dramas im Golf von Mexiko rückt das entscheidende Kapitel im Kampf gegen das Leck näher. Geht alles nach Plan, wird die Quelle Anfang nächsten Monats endgültig gestopft.
Am 2. August solle damit begonnen werden, Schlamm und Zement von oben in das Bohrloch zu pumpen, sagte der Einsatzleiter der Regierung, Admiral Thad Allen, am Montag.
Etwa fünf Tage später sei dann geplant, die Quelle durch eine Entlastungsbohrung, an der während der vergangenen Wochen gearbeitet worden war, quasi von unten ebenfalls mit Zement endgültig abzudichten. „Wir werden solange keinen Sieg verkünden, bis diese Quelle versiegelt ist“, sagte der Admiral weiter.
Selbst wenn das Problem-Bohrloch letzten Endes verstopft ist, sei aber noch über Wochen damit zu rechnen, dass Öl an Land geschwemmt werde, sagte Allen weiter. Als das Drama im Golf begann, habe es auch vier bis sechs Wochen gedauert, bis das Öl das Ufer erreicht habe.
Bei dem für den 2. August geplanten Manöver, das Experten „Static Kill“ nennen, sollen Schlamm und Zement nach den Worten Allens von oben so tief wie möglich in das Bohrloch gepresst werden, das seit Mitte des Monats provisorisch mit einer Kappe verschlossen ist.
Der sogenannte „Bottom Kill“ sei dann fünf Tage danach geplant. Dabei soll Zement über die Entlastungsbohrung in die Quelle gepumpt werden. Ende nächster Woche könnte der Bohrkopf kilometerweit unter dem Meeresboden zu der Problem-Quelle durchstechen.
Der Ölteppich auf dem Meer wird unterdessen kleiner. Etwa zehn Tage nachdem BP die defekte Quelle in 1500 Meter Tiefe mit einer provisorischen Kappe abdichtete, verschwinde das Öl zunehmend von der Meeresoberfläche, sagte Konteradmiral Paul Zukunft. „Es ist inzwischen eine Herausforderung, das Öl zu finden“, sagte Admiral Allen am Montag. Es sei mittlerweile „weit verstreut“.
Nach dem Untergang der BP-Bohrinsel „Deepwater Horizon“ am 22. April waren laut einer US-Schätzung bis zu 700 000 Tonnen Öl ins Meer geströmt. Noch immer sind nach Angaben der Einsatzleitung mehr als 1000 Kilometer Küste in den Bundesstaaten Louisiana, Mississippi, Alabama und Florida verseucht.