Spanisches Königspaar: Kehrt Letizias Lächeln zurück?

Königliche Geburt: Das spanische Thronfolgerpaar erwartet seine zweite Tochter. Das Königreich fiebert mit ihnen.

Madrid. Manchmal sind es Kleinigkeiten, die große Ereignisse ankündigen: Etwa jene mobilen Toilettenhäuschen, die von der Stadtverwaltung vor der Madrider Prominentenklinik Ruber aufgebaut wurden. Und zwar für die hunderte von Berichterstattern und Fotografen, die hier zum Ereignis des Jahres erwartet werden.

Die Medienvertreter haben ihrerseits gegenüber dem Krankenhaus-Eingang einen Wald aus Leitern installiert, um in der in diesen Tagen erwarteten großen Stunde der Nation von erhöhter Position aus auch ja nichts zu verpassen.

Das Königreich Spanien bekommt wieder ein Kind: "Wir sind vorbereitet", sagt der Kliniksprecher stolz. Gleich drei Krankensuiten wurden reserviert. Prinzessin Letizia (34), die einmal an der Seite von Thronfolger Felipe (39) die Krone tragen wird, steht kurz vor der Geburt ihrer zweiten Tochter.

Und die Untertanen hoffen, dass Letizia mit ihren neuen Mutterfreuden auch ihr sympathisches Lächeln zurückgewinnt, das sie im Februar durch den Selbstmord ihrer jüngeren Schwester endgültig verloren hat. Die 31-jährige Erika, zu der Letizia eine enge Beziehung hatte, litt an schweren Depressionen und war an einer Überdosis Tabletten gestorben.

In diesen traurigen Tagen für die Prinzessin, die seit knapp drei Jahren mit Kronprinz Felipe verheiratet ist, sah die Nation ihre künftige Königin bitterlich weinen.

Das ganze Land trauerte mit. Man weiß, dass der erfolgreichen Fernsehjournalistin Letizia der Umzug aus ihrem bürgerlichen Leben in den goldenen Käfig des Palastes ohnehin nicht leicht gefallen war. Die strengen Regeln des Adelslebens und die gnadenlose Beobachtung der geschiedenen Bürgerlichen durch die gestrengen Monarchiehüter hatten die lebenslustige Letizia nach ihrer Hochzeit besorgniserregend ernst wirken lassen. Zeitweise erschien sie sogar bedrohlich abgemagert.

Vorbei waren die Zeiten, in denen die aparte Brünette ihrem Traumprinzen Felipe in aller Öffentlichkeit noch frech über den Mund fuhr und sagte: "Lass mich jetzt mal reden." Wo sie das starre Protokoll in angenehmer Frische missachtete. Oder das Volk durch kokette Modekreationen überraschte.

Ihre frühere Spontaneität fiel dem Adelsbenimm zum Opfer. Das Palastleben habe aus der einst so emanzipiert daherkommenden Frau eine "steife Persönlichkeit" gemacht, urteilt die Hofpresse. "Ohne Natürlichkeit und stets krampfhaft bemüht, keinen Fehler zu begehen."

Nur die Geburt ihrer ersten Tochter Leonor im Oktober 2005, die in der Thronfolge gleich hinter ihrem Vater Felipe steht, hatte Letizia ein Stück Glück zurückgebracht. "Wir werden mehr Kinder haben", hatte Felipe bei Leonors Taufe versprochen. Ein Jahr später kündigte das Königshaus die zweite Schwangerschaft Letizias an.

Zur Person Letizia Ortiz Rocasolano wurde am 15. September 1972 in Oviedo, Asturien, geboren. Sie studierte Kommunikationswissenschaft und arbeitete für verschiedene TV-Sender.

Zum Amt Seit ihre Hochzeit mit Kronprinz Felipe am 22. Mai 2004 trägt sie den Titel Doña Letizia, Prinzessin von Asturien. Am 31. Oktober 2005 wurde Tochter Leonor geboren.