Star-Köche verraten Familienrezepte

Kochbuch mit alten und neue Leibgerichten.

Düsseldorf. Heute kocht Dieter Müller Gerichte, die sehr französisch klingen, ein kleines Pot au Feu von Krebsen zum Beispiel oder Zitrusfumet. In Müllers Jugend sah das anders aus. Schon vor mehr als 40 Jahren stand Müller selbst am Herd. Sein Leibgericht: Gefülltes Kalbsschnitzel und Pommes - typisch 16 eben.

Damals half Müller ab und zu nach der Schule im Betrieb der Eltern aus, dem Restaurant "Lug ins Land" in Raich, warf selbst ab und zu ein gefülltes Schnitzel in die Pfanne und entwickelte das Gericht nach und nach weiter. "Das war früher etwas Besonderes. Fleisch war ja damals schwer zu kriegen", sagt der 62-Jährige.

Für den guten Zweck hat Müller das Familienrezept jetzt preisgegeben. "15 Sterne-Köche zeigen Herz für Unicef" lautet der Titel des Buches, das die Hilfsorganisation herausgegeben hat. Die Auflage ist begrenzt: Nur 1.000 Hobbyköche haben die Chance, eines zu ergattern - gegen eine kleine Spende für Unicef.

Im Buch verraten die Köche auch eines ihrer aktuellen Lieblingsrezepte. Heute zum Beispiel schwärmt Jörg Sackmann für Seeteufel in Morchelöl gebraten. Mit 16 freute ihn der Fisch auf dem Tisch weniger. "Dafür konnte ich mich nicht begeistern", gibt er zu - eher für Kartoffel-Pfannkuchen. Die Jugend von heute nennt sie Wraps.

Im Hotel der Eltern gab’s für Sackmann vor etwa 35 Jahren zum Mittagessen das, was auch die Gäste auf dem Teller hatten. Außer in den Wochen nach dem Buß- und Bettag. "Damals hatte unser Hotel in dieser Zeit für drei bis vier Wochen geschlossen", erzählt der Koch.

In dieser Zeit habe dann die Mutter zum Kochlöffel gegriffen. Die Wraps serviert der Koch mit Gambas und Orangen - ganz wie damals die Mutter. Das klingt ausgefallener als die Pommes eines Dieter Müller. Ist es aber nicht: Müller kocht mit violetten Kartoffeln - in der Tiefkühltruhe findet der Hobby-Koch die noch nicht.