Stefan Schumacher hat einen guten Anwalt, und den wird er brauchen. Michael Lehner, sonst als einer bekannt, der gnadenlos gegen Dopingtäter vorgeht, sieht bei dem auffälligen Radprofi aus dem beschaulichen Nürtingen keinen Grund zur Sorge. Der habe nach seiner Bronzemedaille in Stuttgart ein wenig gefeiert. Schumachers Alkoholfahrt endete an einem Gartenzaun, der Radprofi beging Fahrerflucht. So weit so schlecht. Wie nun allerdings auch noch Amphetamine in sein Blut gelangten, weiß keiner. Er habe keine Drogen genommen. Zumindest nicht wissentlich. Sagt Schumacher. Sagte Jan Ullrich damals auch und wurde für sechs Monate gesperrt. Bei Schumacher sieht Lehner kein Dopingvergehen. Keine sportrechtliche Relevanz, sagt Lehner. Leichtathleten würden dafür gesperrt, Radprofis nicht. So ist das im Anti-Doping-Vorzeigeland Deutschland. Dass Schumacher vorher auch noch mit erhöhten Blutwerten aufgefallen war, nun ja, so ist das eben im Profiradsport. Anwalt Lehner will auch das nicht überbewerten. Schumacher galt einmal als der hoffnungsvollste Gerolsteiner Profi. Nun ist er nur noch negativ auffällig. Das wird auch Anwalt Lehner nicht mehr ändern.